Moto3 2017: Hat die Honda NSF250RW das beste Paket?
In der neuen Moto3-Saison treffen erneut KTM, Honda und Mahindra/Peugeot aufeinander: Honda-Rückkehrer John McPhee analysiert die 2017er-NSF250RW
(Motorsport-Total.com) - Seit der Moto3-Debütsaison vor fünf Jahren tobt in der kleinsten Grand-Prix-Klasse ein erbitterter Kampf zwischen KTM und Honda. Nach zwei KTM-Titeln zu Beginn reagierte Honda und entwickelte eine aufwendig konstruierte Moto3-Maschine, mit der Alex Marquez und ein Jahr später Danny Kent die Meisterschaft gewinnen konnten. In der vergangenen Saison konterte KTM und holte mit Brad Binder souverän den Titel. Wie geht das Duell in der neuen Saison aus?

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Harte Duelle: In der Moto3 wird es auch in der Saison 2017 eng zugehen Zoom
KTM angelte sich Niccolo Antonelli als Binder-Nachfolger und hat mit den beiden VR46-Piloten Nicolo Bulega und Andrea Migno zwei weitere heiße Eisen im Feuer. Honda setzt große Hoffnungen in Enea Bastianini, der nach seinem Wechsel von Gresini zu Estrella-Galicia endlich den WM-Titel einfahren möchte. Mit Aron Canet hat Bastianini einen schnellen Teamkollegen. Leopard kehrt 2017 nach einer durchwachsenen Saison mit KTM zu Honda zurück und hat mit Joan Mir und Livio Loi zwei Grand-Prix-Sieger im Aufgebot.
John McPhee ist ein weiterer Honda-Pilot, der bereits einen Moto3-WM-Lauf gewinnen konnte. Nach vier Jahren beim Racing-Team-Germany/Saxoprint-Peugeot wechselte der Schotte im Winter zum British-Talent-Team. Im vergangenen Jahr kämpfte McPhee mit der Peugeot-Moto3-Maschine und gewann überraschend den Tschechien-Grand-Prix in Brünn.
2017 kehrt McPhee zu Honda zurück. Wie hat sich das Motorrad seit 2015 verändert? "In der Saison 2015 war das Team unterfinanziert. Wir fuhren mit den 2014er-Maschinen. Es liegen also drei Jahre Entwicklungszeit dazwischen. Man kann die 2014er-Honda nicht mit der 2017er-Version vergleichen. Es fühlt sich wie ein anderes Motorrad an", kommentiert er im Gespräch mit 'Crash.net'.
"Sowohl die Mahindra als auch die Honda sind sehr konkurrenzfähige Maschinen, doch man muss sie komplett anders fahren. Ich muss meinen Fahrstil ändern und die Kurven anders anfahren", erklärt der ehemalige Schützling von Dirk Heidolf. "Die Peugeot war sehr stark, wenn man spät in die Kurven hineinbremste. Wenn man nah genug an Fahrern mit Hondas oder KTMs dran war, dann konnte man zwei oder drei von ihnen ausbremsen. Das Problem war, dass am Kurvenausgang Drehmoment fehlte."
"Man konnte in einer Gruppe gut mit der Peugeot mithalten. In den Kurven hatte das Motorrad sehr viel Potenzial und auf den Geraden nutzte man den Windschatten. Doch mit der Honda ist es viel einfacher, alleine eine schnelle Runde zu fahren. Darauf konzentrierte ich mich bei den Wintertests", berichtet der Brünn-Sieger, der froh ist, wieder eine Werks-Honda zu fahren.
"Das Motorrad hat keine besondere Stärke. Es ist in allen Bereichen gut. Man hat eine gute Bremsstabilität und kann mit sehr viel Geschwindigkeit in Kurven hineinrollen. Am Kurvenausgang hat das Motorrad sehr viel Leistung", erläutert McPhee, der in der neuen Saison hauptsächlich mit den VR46-Piloten und den Estrella-Galicia-Piloten rechnet.

