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  • 15.05.2013 22:28

  • von Pete Fink

Sato: Ein bisschen Sehnsucht nach der Formel 1

Kein Tag vergeht, an dem Takuma Sato nicht an das Indy 500 der Saison 2012 denkt: Den Sieg und den Titel im Visier - und eine Portion Wehmut nach der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Jahren USA ist Takuma Sato endgültig bei den IndyCars angekommen. Durch seinen Sieg in Long Beach und Rang zwei in Sao Paulo ist der 36-Jährige auch der aktuelle Tabellenführer! Nun steht das Indy 500 vor der Türe, der absolute IndyCar-Saisonhöhepunkt, den Sato bereits im Vorjahr um ein Haar gewonnen hätte. Für lange Zeit unvergessen bleibt sein Alles-oder-Nichts-Angriff auf Leader Dario Franchitti eingangs der letzten Runde, der in einem heftigen Sato-Abflug mündete.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato im Gespräch mit Team-Manager Larry Foyt und A.J. Foyt Zoom

"Dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben", betont der Pechvogel auch heute noch. "Ich kann mich noch an jede einzelne Sekunde dieser letzten sechs Runden erinnern. Nicht nur an diese Runden, sondern eigentlich an den ganzen Monat. Es war eine spektakuläre Show, leider ohne das gewünschte Resultat. Aber trotz aller Enttäuschung war es eine tolle Erfahrung, zum ersten Mal das Indy 500 anzuführen." Am Ende wurde Sato als 17. gewertet.

Nun folgt ein neuer Anlauf. Aber nicht mehr im Team von Bobby Rahal, sondern im Dallara-Honda von A.J. Foyt. Die US-Motorsportlegende war der erste, der das Indy 500 viermal gewinnen konnte. "Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was es bedeuten würde, wenn ich das 500 in seinem Auto gewinnen würde", sagt der neue Star im Foyt-Honda mit der Startnummer 14. "Das wäre für alle, für ihn, für das Team und natürlich auch für mich ein unglaublicher Moment. Und genau deswegen sind wir ja hier."

Kein Zweifel: Als aktueller Tabellenführer und Fast-Vorjahressieger wird man Sato am 26. Mai auf der Rechnung haben müssen. Doch gleichzeitig hat der Routinier mittlerweile gelernt, sein Auto eben nicht zu überfahren. Zumindest fast. "Ich glaube schon, dass ich weiß, wenn ich ein Top-3-Auto habe und dass ein dritter Platz auch wichtig sein wird. Aber wenn es eine Chance gibt, dann werde ich meinen Fuß niemals vom Gaspedal nehmen."

So wie man Sato eben noch aus der Formel 1 noch kennt, an die er durchaus mit Wehmut zurückdenkt. "Super Aguri musste sich aus finanziellen Gründen zurückziehen und danach habe ich fast zwei Jahre an einem Comeback gearbeitet. Toro Rosso hat mir eine Chance bei den Winter-Tests gegeben, aber danach ist nichts mehr passiert. Das war schon etwas schockierend." Insofern bezeichnet der Japaner seine Formel-1-Karriere durchaus als das berühmte "unfinished business. Aber das lag leider nicht mehr innerhalb meiner Kontrolle."

Takuma Sato

Wie schnell ist Takuma Satos Foyt-Honda mit der Startnummer 14? Zoom

"So ist halt die Formel 1", zuckt er mit den Schultern. "Sie ist großartig, aber sie ist nicht die einzige Serie im Rennsport. Und natürlich habe ich mich immer schon für die IndyCars interessiert. Als dann der Kontakt zu Jimmy Vasser entstand, habe ich diese Chance sofort ergriffen und bin seit diesem Zeitpunkt zu 100 Prozent auf die IndyCars fokussiert. Ich habe hier einen Job zu erledigen und der lautet: In zwei Wochen das 500 zu gewinnen und danach die Meisterschaft."