• 15.05.2013 00:09

  • von Pete Fink

Indy 500: Andretti ist der Halbzeitmeister

James Hinchcliffe holt am Dienstag für Michael Andretti die dritte Trainingsbestzeit in Folge - allerdings im Auto von Marco Andretti (3.), J.R. Hildebrand fährt auf P2

(Motorsport-Total.com) - Der vierte Tag der Trainingsfahrten ist absolviert und damit ist sozusagen Halbzeit in der Vorbereitungsphase auf das diesjährige Indy 500. Den Taktstock schwingt nach wie vor das Team von Michael Andretti, der auch am Dienstag alle seine fünf Piloten unter die besten Acht brachte. Schnellster Andretti-Pilot war dieses Mal James Hinchcliffe, aber nicht in seiner giftgrünen Startnummer 27, sondern im Cockpit der 25, die normalerweise Marco Andretti (3.) fährt.

Titel-Bild zur News: Marco Andretti

Marco Andretti und James Hinchcliffe: Die 25 belegt die Plätze eins und drei Zoom

Hintergrund war ein Auto-Tausch der beiden, die bei sonnigen Bedingungen um die 29 Grad Celsius natürlich auch einige Runden in ihren Stammboliden drehten. Am Ende der sechsstündigen Einheit hatte jedoch der Kanadier in 40,141 Sekunden oder 224,210 Meilen pro Stunde die Nase vorne. Wie gut die blau-rote 25 von Marco Andretti geht, stellte er kurz vor dem Ende der Session in 40,256 Sekunden unter Beweis, die er ohne viel Windschatten fuhr. Diese Zeit reichte für Rang drei.

"Marco ist nun vermutlich ziemlich sauer auf mich", scherzte Hinchcliffe. "Normalerweise ist es seine Spezialität, sich einen guten Windschatten zu organisieren und nun habe ich das gemacht. Noch dazu in seinem Auto." Zum Auto-Wechsel sagte er: "Das ist ganz normal, vor allem in diesem Team. Tony Kanaan hat einmal alle Andretti-Autos gefahren. Ich wollte ein paar Dinge sehen und fühlen, und was ich erfahren habe, hat mir gefallen."

Zwischen die beiden Zeiten der Startnummer 25, und damit auf Rang zwei, schob sich J.R. Hildebrand im Panther-Chevy, der sich eine Marke von 40,241 Sekunden notieren ließ. Hildebrand fuhr sich damit bereits zum zweiten Mal in Folge unter die Top 5. Gleiches gilt auch für Helio Castroneves (4.), der in 40,258 Sekunden erneut bester Penske-Pilot war. Dahinter folgte mit Ryan Hunter-Reay (5.) und Ernesto Viso (6.) ein Andretti-Duo, wobei Viso mit 134 Runden rund zwei Drittel der Renndistanz abspulte.

Ganassi und Rahal ab morgen im Spiel

Hinter Josef Newgarden im Sarah-Fisher-Honda (7.) rundete Andretti-Rookie Carlos Munoz als Achter die durch die Bank ausgezeichnete Andretti-Vorstellung ab. Vier Trainingstage in Indianapolis und drei Andretti-Bestzeiten: Es dürfte für Michael Andretti bald schwierig werden, schlagende Argumente dafür zu finden, dass sein Team Andretti Autosport nicht die Favoritenrolle für das kommende Pole-Wochenende innehaben sollte.

Scott Dixon

Neuer Motor ab morgen: Scott Dixon fuhr bislang hinterher Zoom

Team Penske brachte A.J. Allmendinger und Will Power auf die Plätze 10 und 13, Chip Ganassi sah hingegen zu, wie seine Mannschaft um die Top 20 kämpfen musste: Charlie Kimball 17., Dario Franchitti 20., Ryan Briscoe 21. und Scott Dixon 23. - bislang ist Chip Ganassi Racing in Indianapolis nichts anderes als ein Dauergast im IndyCar-Mittelfeld. Allerdings war dies im Vorjahr nicht anders, bevor man am Rennwochenende zuschlug, als Franchitti sein drittes Indy 500 gewann.

Bei Dixon und Franchitti, sowie auch im Rahal-Team nutzte man bisher alte Motoren, die noch eine kleinere Restlaufzeit aufwiesen. "Das ist e schon signifikant, denn morgen werden wir mit einem neuen Honda-Motor im Heck sicher die Zeitentabelle in die richtige Richtung nach oben hin klettern", sagte Dixon. Auch Graham Rahal (31.) gibt sich zuversichtlich: "Morgen unternehmen wir einen Shakedown mit einem neuen Auto und einem neuen Motor. Das ist dann ein ganz anderes Biest."

Ebenfalls sehr fleißig war Simona de Silvestro (15.) mit 122 gefahrenen Runden. Die 24-jährige Schweizerin war um wenige Hundertstelsekunden schneller als ihr routinierter KV-Teamkollege Tony Kanaan (18.). Insgesamt waren auch am Dienstag wieder 32 Piloten aktiv. Die Mannschaft von Buddy Lazier (Lazier-Chevrolet) muss nach wie vor auf ihren ersten Einsatz warten. Das dritte Auto von Sam Schmidt war ebenfalls noch nicht auf der Strecke, wobei die neuesten Gerüchte Jay Howard als Favorit benennen..