Roger Penske greift durch: Führungstrio nach IndyCar-Skandal entlassen
Der Indy-500-Skandal hat für Roger Penske schwerwiegende Folgen - Der "Captain" entlässt mit Tim Cindric, Ron Ruzewski und Kyle Moyer die Führungsebene
(Motorsport-Total.com) - Auch einige Tage nach dem Bekanntwerden des Penske-Skandals (hier alle Hintergründe) beim Qualifying für die berühmten 500 Meilen von Indianapolis zeigen sich die personellen und strukturellen Folgen. IndyCar hat bereits reagiert und Strafen ausgesprochen.

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Roger Penske greift nach dem Regelverstoß hart durch Zoom
Josef Newgarden, der Indy-500-Sieger der vergangenen beiden Jahre, und Will Power wurden bereits ans Ende der Startaufstellung versetzt. Ihre Rennstrategen wurden suspendiert. Team Penske muss eine Strafe von 200.000 US-Dollar bezahlen.
Roger Penske ist nun einen Schritt weitergegangen und hat große personelle Konsequenzen aus dem Skandal gezogen. IndyCar-Teampräsident Tim Cindric muss die Penske-Organisation nach 26 Jahren verlassen.
Nach dem Push-to-Pass-Skandal im Vorjahr hat sich Tim Cindric bereits aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Sein Sohn Austin Cindric fährt im NASCAR-Cup für Penske den Ford mit der Startnummer 2. Mit dem Sieg in Talladega ist er für die Playoffs im Herbst qualifiziert.
Tim Cindric war zuletzt auch Rennstratege für Newgarden. Er ist jedoch nicht die einzige Personalentscheidung, die Roger Penske getroffen hat. Auch Geschäftsführer Ron Ruzewski wurde nach 21 Jahren bei Penske entlassen.
Ruzewski fungierte außerdem als Rennstratege für Power. Zu seinen Aufgaben zählte bisher auch die technische Entwicklung und das tägliche Management der Rennteams. General Manager Kyle Moyer muss Penske nach elf Jahren ebenfalls verlassen.

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Nach 26 Jahren bei Penske muss Tim Cindric seinen Hut nehmen Zoom
Moyer fungierte auch als Rennstratege für Scott McLaughlin, der im Zuge des Skandals straffrei geblieben ist und als Zehnter auf der Innenseite von Reihe vier starten wird. Mit Cindric, Ruzewski und Moyer hat Roger Penske faktisch die Führungsebene des IndyCar-Teams entlassen.
In einer Aussendung teilt das Team Penske mit, dass man "in dieser Woche weitere Personalentscheidungen" kommunizieren und "Ersatz für das Indy 500" am kommenden Sonntag bekannt geben wird.
In diesem Statement äußert sich Roger Penske erstmals seit Bekanntwerden des Skandals. "Nichts ist wichtiger als die Integrität unseres Sports und unserer Rennteams", heißt es vom "Captain". Er begründet auch die Entlassung der Führungsebene.
"In den vergangenen beiden Jahren hat es bei uns organisatorische Versäumnisse gegeben, und wir mussten notwendige Veränderungen vornehmen. Ich entschuldige mich bei unseren Fans, unseren Partnern und unserer Organisation dafür, dass wir sie enttäuscht haben."
Damit schließt sich Roger Penske den Worten von IndyCar-Präsident Doug Boles an, der am Montag in einer Pressekonferenz erklärte, der Skandal sei für Penske "verheerend".


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