Hybridantrieb beim Indy 500: Newgarden erklärt die Herausforderungen
Erstmals kommt der neue Hybrid in der IndyCar-Serie beim Indianapolis 500 zum Einsatz - Josef Newgarden erklärt, wie sich die Fahrer umstellen müssen
(Motorsport-Total.com) - Bei der 109. Ausgabe des Indy 500 können die Fahrer erstmals auf Hybridpower zurückgreifen. Doch wie wird sich der Antrieb auf dem Oval-Koloss in Indiana auswirken? Das erklärt Vorjahressieger Josef Newgarden, der in den Penske-Skandal verwickelt ist. Dieser hat zu Strafen gegen das Team und Entlassungen innerhalb des Rennstalls geführt.

© Justin Casterline/Getty Images
Newgarden erklärt, wie sich der Hybrid auf das Indy 500 auswirken wird Zoom
Die 2,2-Liter-V6-Motoren mit Twinturbo erhalten in der IndyCar-Saison dank eines Elektromotors noch mehr Leistung. Die Extrapower könnte eine entscheidende Rolle spielen, wenn es auf das rund vier Kilometer lange Oval mit vier 90-Grad-Kurven geht. Es ist die Premiere des Antriebs beim Indy 500, und der Penske-Fahrer analysiert, was die Fahrer nun tun müssen, um das Maximum aus den Autos herauszuholen.
Das Gewicht wird einen Unterschied machen, denn die Fahrzeuge sind wegen der Hybrideinheit schwerer geworden. Das wirkt sich auf die Balance des Autos und den Reifenverschleiß aus. "Der große Unterschied wird nicht unbedingt sein, dass der Hybrid mit dem Auto interagiert”, so Newgarden nach den ersten Trainings. "Es ist eher das Gewicht der Einheit. Das ist, worüber alle reden."
Reifenverschleiß und Gewicht
Um erfolgreich zu sein, müssen die Teams den Reifenverschleiß in den Griff bekommen und die optimale Gewichtsverteilung im Auto finden. "Warum ist das Auto anders? Es ist das zusätzliche Gewicht. Das Auto ist 45 bis 50 Kilogramm schwerer. Das ist prozentual eine große Masse, die dazugekommen ist. Dadurch verschleißen die Reifen schneller. Der Schwerpunkt verändert sich ein wenig und steigt etwas. Die Gewichtsverteilung verändert sich dorthin, wo das Team das Gewicht platziert. Das ist es, was die Teams gerade ausprobieren."
"45 Kilogramm in dieses Auto zu stecken, ist, als würde man 90 bis 115 Kilogramm in ein Stock-Car packen”, so Newgarden weiter. "Wenn 115 Kilogramm in ein Stock-Car gepackt werden, dann werden alle sagen, dass sich das Auto ganz anders fährt und die Teams reagieren müssen.” Ein IndyCar-Auto wiegt mit der Superspeedway-Konfiguration rund 750 Kilogramm.
Ist der Hybrid in Indianapolis entscheidend?
Der Hybrid kam bisher auf traditionellen Rundkursen, Straßenkursen und kleineren Ovalen zum Einsatz. Newgarden glaubt, dass er auf dem riesigen Oval von Indianapolis noch deutlicher zum Tragen kommen wird. "Ich glaube, dass der Hybrid und seine Nutzung sehr wichtig sein werden, wichtiger als auf allen anderen Strecken, wegen des Windschattens. Wir haben bisher noch kein Superspeedway-Rennen mit dem Hybrid bestritten. Die Autos haben kaum Luftwiderstand, weshalb sie sensibel auf Leistung reagieren."
Laut Newgarden werden die Fahrer einen massiven Unterschied spüren, wenn sie die zusätzliche Leistung des Elektromotors aktivieren. "Wenn wir den Hybrid auf den Geraden nutzen, wird er einen großen Unterschied machen”, prognostiziert Newgarden, der das Indy 500 zweimal in Folge gewonnen hat.
Nutzung und Regeneration
Die Nutzung und Regeneration der elektrischen Leistung werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, gerade wenn es am Rennende den erwarteten engen Zieleinlauf geben sollte. "Wann wir die Energie regenerieren und wann wir sie nutzen - ob zum Angreifen oder Verteidigen - wird wichtig sein. Das wird Konsequenzen haben, und wer es am besten nutzt, wird dafür belohnt werden", ist sich Newgarden sicher.
Der Hybrid wurde im Laufe der Saison 2024 nach dem Indy 500 eingeführt und kam erstmals in Mid-Ohio, also auf einem Rundkurs, zum Einsatz. Seitdem wurde er auf unterschiedlichsten Strecken ausgiebig getestet - nur nicht auf Superspeedways. Daher sind alle Augen auf die Nutzung der zusätzlichen Energie gerichtet. Wer schafft es am Sonntag, den 25. Mai, das Maximum aus der Antriebseinheit herauszuholen?


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