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Neues Sicherheitspaket für den Dallara DW12

In seiner dritten Saison geht das IndyCar-Chassis Dallara DW12 mit neuen Sicherheitsfeatures auf die Strecke - Auch das Reifenreglement wurde angepasst

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Saison 2014 steht vor der Tür und das von allen Teams eingesetzte Dallara-Chassis vom Typ DW12 geht in sein drittes Jahr. In diesem dritten Jahr im Wettbewerb geht das nach dem unvergessenen Entwicklungsfahrer Dan Wheldon benannte Chassis mit einem umfangreichen Sicherheitsupgrade auf die Strecke.

Titel-Bild zur News: Dan Wheldon

August 2011: Dan Wheldon beim ersten Test mit dem heute aktuellen IndyCar-Chassis

So wurde die Kohlefaserstruktur rund um die Cockpitöffnung verstärkt. Die Widerstandsfähigkeit im Falle eines seitlichen Aufpralls soll dadurch - so die offiziellen IndyCar-Angaben - um 60 Prozent erhöht werden. Zudem wurde der ins Cockpit eingesetzte Kragen, der den Fahrer vor Kopf- und Nackenverletzungen schützt, verändert.

Bisher wurde der Kragen aus Kevlar gefertigt. Dies hatte zur Folge, dass er nach dem Anbringen des Lacks extrem hart war. Weil dadurch die Verletzungsgefahr im Kopf- und Nackenbereich speziell auf unebenen Stadtkursen höher war als ursprünglich gedacht, hat man nun nachgebessert. Anstatt eines Kevlarkragens kommt auf Stadtkursen und permanenten Rundstrecken ab sofort ein Nomexkragen zum Einsatz. Der Kevlarkragen wird nur noch auf den Ovalen eingesetzt.

Nächste Upgrades schon in der Pipeline

Ebenfalls für die Stadt- und Rundstrecken gilt: Der Aufprallschutz hinter den Hinterrädern ist nun stärker. Man verwendet ab sofort dieselben Bauteile wie auf den Ovalen. In den Jahren 2012 und 2013 gab es unterschiedliche Versionen dieses Aufprallschutzes, wenngleich die Unterschiede von außen nicht erkennbar waren.

Cockpit des IndyCar-Dallara DW12

Rund um das Cockpit wurde der Dallara DW12 in mehreren Bereichen verstärkt Zoom

Des Weiteren wurde das Dallara-Chassis nun in dem Bereich, der die Oberschenkel des Fahrers umschließt, durch zusätzliche Kunststoffeinlagen verstärkt. Die nächsten geplanten Upgrades sollen laut IndyCar-Lastenheft einen Lenkungsdämpfer und mittelfristig auch eine Servolenkung umfassen. Der Lenkungsdämpfer soll bereits in wenigen Wochen erstmals getestet werden.

Reifenreglement wurde angepasst

Doch nicht nur das Chassis wurde einem Upgrade unterzogen. Auch das Sportliche Regelwerk wurde für die Saison 2014 überarbeitet. So dürfen die Teams ab sofort nicht zum Einsatz gekommene Reifen von einem zum anderen Rennwochenende mitnehmen. Allerdings gibt es Einschränkungen.

Bleibt in einem Team an einem Rennwochenende auf einem Stadtkurs ein Satz der härteren Primes von Firestone ungenutzt, so darf dieser Satz beim nächsten Rennwochenende auf einem Stadtkurs zusätzlich zu dem vom Reglement vorgeschriebenen Kontingent verwendet werden. Das Kontingent variiert je nach Strecke zwischen acht und 15 Reifensätzen. Am Indy-500-Wochenende, das sich de facto über mehrere Wochen erstreckt, stehen jedem Team sogar 33 Reifensätze zur Verfügung.

Was für die Rennen auf Stadtkursen gilt, greift ebenso für die Testfahrten auf permanenten Rundstrecken. In diesem Fall dürfen die Teams zwei nicht verwendete Reifensätze mitnehmen. Teams, die beim Barber-Test zu Beginn dieser Woche nicht alle Reifensätze nutzten, dürfen diese mit nach Indianapolis nehmen, wo am 30. April ein offizieller Testtag auf dem neuen Infield-Kurs angesetzt ist. Die IndyCar-Rennpremiere auf dem Indianapolis-Rundkurs geht am Samstag, den 10. Mai über die Bühne.


IndyCar-Tests im Barber Motorsports Park

"Wir haben uns Gedanken gemacht und überlegt, was mit all diesen Reifen passiert, die an einem Rennwochenende übrigbleiben. Gemeinsam mit Firestone haben wir nun diesen Beschluss gefasst", erklärt IndyCar-Renndirektor Derrick Walker zufrieden.

Das Auftaktwochenende der IndyCar-Saison 2014 geht vom 28. bis 30. März in den Straßen von St. Petersburg an der Westküste Floridas über die Bühne. Insgesamt umfasst die neue Saison 18 Rennen, wobei der Kalender diesmal außerordentlich kompakt gestaltet wurde. Das Saisonfinale steigt bereits in der Nacht vom 30. auf den 31. August im kalifornischen Fontana.