• 12.10.2010 11:10

  • von Pete Fink

IndyCars 2012: Stehende Starts?

In der Regeldiskussion rund um das neue IndyCar 2012 taucht eine weitere interessante Komponente auf: Mit dem neuen Auto sind stehende Starts möglich

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Chef Randy Bernard bezeichnet die kommende IndyCar-Saison 2011 sehr gerne als ein Übergangsjahr. Kein Wunder, denn im Jahr 2012 wird sich vieles ändern. Die wichtigste Neuerung dabei ist natürlich das neue Chassis und das neue Motorenpaket, das ab Herbst 2011 seine Testtaufe erleben soll.

Titel-Bild zur News: Start Cleveland von vorne

Gibt es bei den IndyCars ab der Saison 2012 wieder stehende Starts?

Die Sicherheitszelle des neuen IndyCars wird bekanntlich von Dallara gebaut werden, die dazu auch ein Aerokit entwerfen. Lotus ist ein zweiter offizieller Interessent für den Bau eines Aerokits. Insgesamt wollen die IndyCars vier oder sogar fünf unterschiedliche Kleider für die neue Sicherheitszelle sehen. Ob neben dem Honda V6 noch weitere Motorenhersteller kommen, ist noch offen.

Doch auch im Regelwerk könnte es 2012 einige große Anpassungen geben. Dabei gibt es offenbar keinerlei Berührungsängste mit anderen Serien. Bernard erklärte unlängst gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass man sich derzeit mit den Double-File-Restarts und den Green-White-Checkered-Verlängerungen (GWC) beschäftige, die in der NASCAR für jede Menge Turbulenz sorgen.

Blick zur NASCAR und zur Formel 1

Mit einer Implementierung der Double-File-Restarts würden überrundete Piloten aus der Spitzengruppe entfernt werden und sich hinten im Feld einsortieren. Das birgt vor allem im Rennfinale zusätzliche Spannung, denn auf diese Art und Weise kann die Spitze den Rennsieg ohne Störenfriede in einem Rad-an-Rad-Duell unter sich ausmachen.

Carl Edwards Jimmie Johnson Start Charlotte

Die Double-File-Restarts sorgen in der NASCAR für jede Menge Spannung Zoom

Die drei GWC-Verlängerungen machen ebenfalls Sinn, denn damit besteht die Chance, dass ein Rennsieg nicht unter Gelber Flagge zustande kommt. Zusätzliche Dramatik entsteht durch die Spritfrage, denn im Fall von maximal sechs Extrarunden unter Grün haben die Strategen an der Box die knifflige Aufgabe zu lösen, ob wirklich genügend Treibstoff an Bord ist.

Doch möglicherweise kommt auch eine Regel aus der Formel 1 zu USA-Ehren - die stehenden Starts. In Amerika ist es Tradition, dass ein Rennen mit einem rollenden Start beginnt. Aber Tony Cotman, der verantwortliche Projektchef für das neue IndyCar, gab nun ein interessantes Detail rund um das IndyCar 2012 preis: Das neue Auto wird keinen Starter mehr besitzen, sondern einen Antistallmechanismus.

Stehende IndyCar-Starts ab 2012 möglich

Bisher waren die IndyCar-Streckenposten vor allem bei Rundstreckenrennen in der Lage, ein Auto mit Hilfe eines externen Starters fremdzustarten, wenn sich ein Pilot weit von der Box entfernt gedreht hatte. Diese Option entfällt ab 2012. Anstelle dessen wird es eben diesen Antistallmechanismus geben, der laut Cotman für "30 bis 40 Prozent weniger Gelbe Flaggen sorgen wird."

Tony Cotman

Projektchef Tony Cotman ist ein Fan der stehenden Starts Zoom

Und: "Dieser Antistallmechanismus versetzt das neue Auto auch in die Lage, dass plötzlich stehende Starts möglich werden", erklärte Cotman in seiner Kolumne auf 'Racer.com'. "Ob die Serie diese Möglichkeit dann nutzen wird, liegt nur an ihnen. Ich persönlich würde mich jedoch freuen, wenn es auf den Rundstrecken dazu käme."

Gänzlich unbekannt wäre diese Neuerung auch in den USA nicht: Bereits in der letzten ChampCar-Saison 2007 führte man auf den Rundstrecken die stehenden Starts ein. Und wer IndyCar-Chef Bernard und dessen sehr fanorientierte Gestaltungspolitik kennt, der kann sich leicht ausmalen, dass in den kommenden Monaten hinter den Kulissen auch über dieses Thema heiß diskutiert werden wird.