Josef Newgarden: Porsche 963 "verlangt mehr Respekt" als der IndyCar-Dallara

Nach seinem erfolgreichen Renndebüt im Porsche 963 vergleicht Penske-Star Josef Newgarden den LMDh- mit dem aktuellen IndyCar-Boliden und erkennt Unterschiede

(Motorsport-Total.com) - Beim Finalrennen der IMSA SportsCar Championship 2023, dem Petit Le Mans vor wenigen Wochen auf der Rennstrecke Road Atlanta, gab der zweimalige IndyCar-Champion Josef Newgarden sein Renndebüt im Porsche 963. Er teilte sich das Cockpit des GTP- (beziehungsweise LMDh-)Autos mit Matt Campbell und Felipe Nasr.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr, Matt Campbell, Josef Newgarden

Beim Petit Le Mans fuhr Josef Newgarden den Porsche 963 mit Campbell/Nasr auf P4 Zoom

Im Ziel des 10-Stunden-Rennens wurden Campbell/Nasr/Newgarden nach einigen Führungsrunden auf dem vierten Platz notiert. Auf das Podium fehlte weniger als eine Sekunde. Für IndyCar-Star Newgarden war es ungeachtet mehrerer Testfahrten im Vorfeld eine Umstellung und Umgewöhnung, die ihm aber großen Spaß bereitet hat.

"Im Vergleich dazu, wo ich herkomme, ist das alles eine ziemliche Herausforderung", so Newgarden, dessen größter Erfolg in der IndyCar-Serie neben seinen zwei Titelgewinnen der Sieg beim diesjährigen Indy 500 ist. Mit einem IndyCar in Ovalabstimmung lässt sich der Porsche 963 natürlich nicht vergleichen, mit einem IndyCar in Rundkursabstimmung aber durchaus.

"Der IndyCar-Bolide ist stark von mechanischem Grip geprägt. Es gibt nicht viele Systeme, die du als Fahrer während der Fahrt verändern kannst", sagt Newgarden über den von allen Teams eingesetzten Dallara IR-12 und vergleicht ihn mit dem Porsche 963: "Dieses Auto ist im Gegensatz [zum IndyCar] technisch sehr hochgestochen."

"In diesem Auto musst du das Limit ein bisschen mehr respektieren als in einem IndyCar. In einem IndyCar-Bolide kannst du konstant 100 Prozent Einsatz geben und verlierst dabei fast nichts. Wenn du es in einer Kurve mal überfährst, dann verlierst du vielleicht eine Zehntelsekunde."

"In diesem Auto aber ist in einem solchen Fall schnell mal eine halbe Sekunde weg", so Newgarden über den 963, der von Porsche Penske Motorsport abgesehen von der IMSA-Serie auch in der Langstrecken-WM (WEC) eingesetzt wird. Laut Newgarden erfordert das Auto vom Fahrer "ein bisschen mehr Respekt" als ein IndyCar.

Josef Newgarden

Der Dallara IR-12 verfügt seit 2020 über den Cockpitschutz Aeroscreen Zoom

Im Detail beschreibt Penske-Star Newgarden den Porsche mit den Worten: "Es ist ein beeindruckendes Rennauto, das dem Fahrer viel abverlangt. Das Auto hat großes Potenzial, aber es lässt sich auch leichter überfahren. Das richtige Mittelmaß zu finden, das ist anfangs nicht einfach. Ich kann auch mit diesem Auto attackieren, aber dazu braucht es ein bisschen mehr Umsicht."

Newgardens Traum für die mittelfristige Zukunft ist ein Start bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Mit seinem erfolgreichen Renndebüt im Porsche 963 in der GTP-Klasse der IMSA-Serie hat er nun den nächsten Schritt getan. Sein IMSA-Debüt gab der IndyCar-Star beim diesjährigen Saisonauftakt, den 24 Stunden von Daytona, damals im LMP2-Auto von Tower Motorsports.

Josef Newgarden

Mit 32 Jahren steht Josef Newgarden in der Blütezeit seiner Karriere Zoom

Hatte sich Newgarden das LMP2-Cockpit Ende Januar in Daytona unter anderem mit seinem IndyCar-Teamkollegen Scott McLaughlin geteilt, so war McLaughlin beim Petit Le Mans der einzige Penske-Pilot in diesem Auto. Im Gegensatz zu Newgarden im Porsche war es für den Neuseeländer aber kein glückliches Rennen.

Ari Balogh, der Technikchef des Unterkunftsportals Airbnb, setzte den Tower-Oreca direkt in der Einführungsrunde rückwärts in die Streckenbegrenzung. Wenige Minuten später, in der Anfangsphase des Rennens, passierte ihm aufgrund eines Folgeschadens am Auto das gleiche Missgeschick noch einmal. Das Auto wurde repariert und Balogh/McLaughlin/Simpson kamen sogar ins Ziel. Mehr als der 33. Platz war im Starterfeld mit 52 Autos aber nicht mehr zu holen.

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