Porsche-Pilot Matteo Cairoli als neuer Kandidat für Lamborghini-Werksvertrag?
Lamborghini befindet sich offenbar noch immer auf der Suche nach Werksfahrern für das 2024er-Programm in WEC und IMSA - Matteo Cairoli als heißer Kandidat?
(Motorsport-Total.com) - Noch immer stehen nicht alle Lamborghini-Werksfahrer für das LMDh-Programm der Italiener fest: Als neuer Kandidat wird Matteo Cairoli gehandelt. Der erfahrene Porsche-Pilot durfte den SC63 bei einem privaten Test in Jerez schon einmal fahren, allerdings hält sich der Italiener über seine Zukunft bedeckt.

© Motorsport Images
Matteo Cairoli könnte von Porsche zu Lamborghini wechseln Zoom
"Ich kann nur sagen, dass ich das Auto getestet habe, ich habe es sehr genossen, aber mehr ist es nicht", bestätigt Cairoli gegenüber Motorsport.com. "Ich denke, es ist ein bisschen zu früh, um darüber zu sprechen, da mein Programm noch nicht wirklich bestätigt ist und es noch einige Dinge im Hintergrund gibt."
"Ich kann sagen, dass ich nächstes Jahr wahrscheinlich eher in den USA fahren werde und nicht in Europa", lässt der Italiener die genauen Details über sein 2024er-Programm offen. Das würde allerdings bedeuten, dass Cairoli nächstes Jahr ausschließlich in der IMSA starten würde und nicht in der WEC, wo zunächst nur ein SC63 geplant ist.
Abschied von Porsche steht bevor
Cairoli steht aktuell zwar bei Porsche unter Vertrag, genießt allerdings keinen Werksfahrer-Status und hat deshalb die Möglichkeit, auch für andere Hersteller ins Cockpit zu klettern. Nichtsdestotrotz pflegt der Italiener eine enge Bindung zu Porsche.
Nach seinem Aufstieg über die Porsche-Markenpokale unterschrieb Caroli im Jahr 2015 einen Vertrag als Juniorfahrer und erreichte in den letzten Jahren großartige Erfolge mit dem Hersteller aus Zuffenhausen: 2021 gewann er gemeinsam mit Michael Christensen und Kévin Estre im Manthey-Porsche das 24h-Rennen am Nürburgring.

© Alexander Trienitz
2021 siegte Cairoli beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Zoom
Nichtsdestotrotz wurde der Italiener, der seit 2017 mit Dempsey-Proton beziehungsweise Project1 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) startet, nie in den Werkskader befördert. Auch deshalb deutete Cairoli beim WEC-Finale in Bahrain an, Porsche zu verlassen.
"Wir stehen vor einigen Veränderungen", verrät der Italiener. "Ich bin jetzt seit fast zehn Jahren Porsche-Fahrer. Ich habe also bei ihnen angefangen. Sie haben mich groß gemacht. Ich werde der Marke immer dankbar sein, aber ich denke, dass unsere Geschichte am Ende dieses Jahres zu Ende gehen könnte."
"Zeit für das nächste Kapitel, nämlich LMDh"
Offenbar hat sich für Cairoli die Möglichkeit ergeben, vom GT-Sport zu den Prototypen zu wechseln. "Ich habe seit langem auf diese Gelegenheit gewartet", sagt er. "Ich habe es getestet und es ist eine andere Art von Auto. Und auch als Rennfahrer denke ich, dass ich ein Upgrade für meine Karriere brauche. Die neue Ära der Prototypen ist also die Richtige für mich."
"Ich habe sehr spät mit dem Motorsport begonnen", erinnert der Porsche-Fahrer. "Ich war 16 Jahre alt und hatte keine Erfahrung im Kartsport. Also fuhr ich ein Jahr in Formelauto, und der Rest meiner Karriere drehte sich immer um GT-Autos."

© Motorsport Images
Cairoli fährt seit 2017 mit dem Porsche 911 RSR in der WEC Zoom
"Ich denke, es ist die richtige Vorgehensweise, mit GT-Autos anzufangen und dann zur GTE zu wechseln, die zwischen GT und Prototyp liegt. Und jetzt ist es Zeit für das nächste Kapitel, nämlich LMDh." Ob es sich dabei wirklich um Lamborghini oder einen anderen Hersteller handelt, lässt Cairoli offen.
Allerdings haben die Italiener noch zwei Fahrerplätze frei: Neben den langjährigen Lamborghini-Werkspiloten Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli wurden auch die Ex-Formel-1-Fahrer Daniil Kwjat und Romain Grosjean schon bestätigt. Die letzten beiden Werksfahrer, von denen Cairoli einer sein könnte, sind noch unbekannt.


Neueste Kommentare