Ferrari wegen Sandbagging-Vorwürfen stocksauer: "Das ist nicht wahr!"
Ferrari muss sich immer wieder mit Sandbagging-Vorwürfen auseinandersetzen, jetzt spricht Technikdirektor Ferdinando Cannizzo Klartext: "Das ist nicht wahr!"
(Motorsport-Total.com) - Ferrari sah sich in der Debütsaison des 499P, in der die Italiener einen überraschenden Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans bejubeln durften, immer wieder mit Sandbagging-Vorwürfen konfrontiert. In Bahrain platzte Ferrari-Technikdirektor Ferdinando Cannizzo der Kragen: "Ich möchte mit den Gerüchten aufräumen, dass wir unsere Autos langsamer machen, um eine bessere Balance of Performance zu erreichen!"

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Sandbagging bei Ferrari? Technikchef Cannizzo verneint! Zoom
"Das ist nicht wahr, das wird nie passieren", schimpft der Italiener. "Wir müssen Ferrari respektieren, weil wir immer unser Bestes geben. Wir wollen nicht, dass diese Gerüchte im Fahrerlager die Runde machen, denn das stimmt nicht. Wir geben jedes Mal Vollgas."
"Und deshalb wollen wir das nicht mehr hören", räumt Cannizzo endgültig mit den Sandbagging-Vorwürfen auf. "Es tut uns weh, dass uns dieser Ruf gestohlen wird: Wir geben niemals auf!" Auch beim WEC-Finale in Bahrain kämpften sich die Italiener aufs Podium, obwohl sie nicht das schnellste Auto hatten.
"Alles genutzt, um eine Chance zu haben"
"Es war ein schwieriges Rennen für uns, weil wir nicht das schnellste Auto waren", erinnert Cannizzo an die guten Leistungen von Toyota und auch Porsche, die allerdings nicht fehlerfrei blieben und deshalb den Sprung auf das Podium verpassten.
"Wir hatten auch nicht das zweitschnellste Auto", so der Italiener. "Aber wir sind in den Ergebnissen noch stärker, als wir hätten sein sollen, weil wir mit der Strategie so spielen konnten, dass wir das Problem umgehen konnten."
"Wir werden nicht nervös und bleiben ruhig", gibt der Ferrari-Technikdirektor einen Einblick in die Arbeitsweise des Teams: "Wir haben in den letzten Runden des Rennens wirklich darüber nachgedacht, was wir tun können, um mit einem Auto, das nicht das schnellste war, auf das Podium zu fahren."
"Wir versuchen, das Ganze zu verstehen und arbeiten in diesen zwei Tagen hart daran, wie wir unsere Pace, unser Set-up, unsere Boxenstopps, unsere Energie, alles so gestalten können, dass wir eine Chance haben, die anderen Jungs zu schlagen, obwohl sie schneller waren als wir. Zumindest auf eine Runde."
Ferrari in 2023 mit deutlicher Verbesserung
Ferrari sei es gelungen, das Auto sowohl an den einzelnen Rennwochenenden als auch im Laufe der Saison kontinuierlich zu verbessern. "Für mich war der Bereich mit der größten Verbesserung definitiv der mechanische Bereich des Autos", sagt Cannizzo, insbesondere in Bezug auf "das Verständnis, wie das Auto auf den verschiedenen Strecken und den für uns neuen Reifen reagiert".
"Andere Konkurrenten haben im Vorfeld getestet. Wir haben sie [die Reifen] erst im Februar zum ersten Mal gesehen. Das war also der Bereich, der uns zusammen mit der Aerodynamik ein besseres Verständnis und einen stärkeren Einsatz ermöglichte."

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Ferrari hat nicht immer das schnellste Auto, aber macht das Beste draus Zoom
Auch für die Probleme von Fuji, mit der schlechten Höchstgeschwindigkeit und der fehlenden Traktion, hat Ferrari eine Lösung gefunden, über die Cannizzo allerdings "nicht sprechen kann, denn es gibt viele Dinge, die damit zusammenhängen", sagt der Italiener.
Die Tifosi haben einen "Spielraum, mit dem sie spielen können" und "vielleicht liegt es nicht nur an der BoP", ist der Technikchef ehrlich. In der Winterpause wird Ferrari weiter an Verbesserungen arbeiten, auch wenn man im Moment "nicht viel machen kann", was den Nachteil bei Traktion und Beschleunigung betrifft.
"Im Moment müssen wir versuchen zu verstehen, wie wir uns verbessern und mehr aus unserem Paket herausholen können", gibt Cannizzo seinem Ferrari-Team eine klare Aufgabe für die Winterpause. "Das ist es, was wir tun können."


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