Porsche-Sportchef nach LMDh-Jahr ohne Titel: "Hatten komplexeste Aufgabe"

Porsche beendet das LMDh-Debütjahr des 963 ohne Titel - allerdings ist Sportchef Thomas Laudenbach in Anbetracht der "komplexen Aufgabe" dennoch zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Das LMDh-Debütjahr für den Porsche 963 endet ohne Titel - obwohl Penske in der amerikanischen IMSA SportsCar Championship ganz dicht dran war. In Anbetracht der Gesamtumstände herrscht dennoch Zufriedenheit: "Wir haben uns sicher die komplexeste Aufgabe von allen gestellt", sagt Porsche-Motorsport-Chef Thomas Laudenbach. "Auf Basis dessen können wir stolz drauf sein."

Titel-Bild zur News: Michael Christensen

Das Debütjahr des Porsche 963 endet ohne Titelgewinn Zoom

Während sich Porsche in der DTM über den Titel in der Fahrer- und Teamwertung freuen darf, gab es in Langstrecken-Bereich nur wenig Grund zum Feiern. Aber: "LMDh war kein schlechtes Jahr", betont Laudenbach, der jedoch einen deutlichen Tiefpunkt in der Saison benennt: "Was man ganz klar sagen muss: Le Mans war schlecht. Punkt. Da sind zu viele Fehler passiert. Ganz vielschichtig."

Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Erlebnisse, die Porsche im ersten Jahr mit dem 963 erreichen konnte. "Wir haben bis zum letzten Rennen in der IMSA um den Titel gekämpft und wir sind in der WEC momentan auf Platz drei", erinnert der Porsche-Sportchef im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Porsche verpasst IMSA-Titelgewinn knapp

Beim Petit Le Mans musste Porsche einen großen Rückschlag verkraften, als der Porsche mit der Startnummer 6, gefahren von Nick Tandy und Mathieu Jaminet, aus dem Rennen gerissen wurde. "Das ist Motorsport. Es war bitter, dass wir den Sechser verloren haben. Kein Vorwurf. Es war ein Rennunfall - sowas passiert. Schade", so Laudenbach.

Ein vierter Platz für das Schwesterauto von Matt Campbell und Felipe Nasr, den Porsche mit der Nummer 4, reichte allerdings nicht aus, um Fahrer- oder Herstellerwertung zu gewinnen. "Ja, wir hätten zumindest gerne den Herstellertitel mitgenommen", ist der Porsche-Sportchef ehrlich.

"Aber wenn ich ein Fazit ziehe: Man darf eines nicht vergessen. Wir haben uns eine sehr große Aufgabe gestellt", erinnert Laudenbach. "Wir haben ein neues Auto gebaut - haben andere auch. Wir sind mit einem neuen Partnern zusammengekommen, den wir zwar kennen, aber dabei musste ein Team in Europa aufgebaut werden."

"Wir haben von Anfang an Kunden beliefert", spielt er auf die Fahrzeuge von JDC-Miller, Proton und Jota an. "Und ganz ehrlich, wir dürfen auf unsere Mannschaft stolz sein. Das war ein Kraftakt. Es hat sich gezeigt: Die Teams fahren mit, es sind zuverlässige Autos."

Mathieu Jaminet, Nick Tandy, Laurens Vanthoor

In der amerikanischen IMSA-Serie verpasste Porsche den Titel nur knapp Zoom

Porsche-Sportchef: "Ich bin nicht unzufrieden!"

Dennoch gab es Tiefpunkte, wie das Abschneiden beim WEC-Saisonhöhepunkt, dem 24h-Rennen in Le Mans, wo das Team eine große Pleite erlebte. Der bestplatzierte Porsche landete am Ende auf dem 16. Gesamtrang, mit einem Rückstand von 17 Runden auf den siegreichen Ferrari. "Le Mans war ganz klar nicht so, wie es hätte sein müssen", bringt es der Porsche-Motorsport-Chef auf den Punkt.

Insgesamt überwiegt jedoch die Zufriedenheit: "Ich glaube, das ist, was die Rahmenbedingungen anbelangt, das Maximum, was man erreichen konnte", so Laudenbach im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Da müssen wir uns nicht verstecken. Dass es ein Aufbaujahr war, ist doch vollkommen klar."

"Ich bin nicht unzufrieden", sagt er. Nun gilt es, aus den Fehlern und Problemen der Saison 2023 zu lernen: "Wir haben ganz klar ein paar Aufgaben zu lösen, haben aber vieles schon hingekriegt. Man hat gesehen, dass wir uns in der zweiten Jahreshälfte entwickelt haben. Schon in der ersten Jahreshälfte ging es bergauf."

"Fahren nicht, um das Feld aufzufüllen"

Porsche sei langsam "in dieses Testen und Arbeiten mit dem Auto reingekommen" und habe das Auto besser kennen und verstehen gelernt, so Laudenbach, der in vielen Bereichen eine deutliche Steigerung feststellen konnte. "Ich glaube, die Kurve hat man gesehen. Und das war für mich das Wichtigste: Zu sagen, das Potenzial ist in dem Auto und wir entwickeln uns da hin."

"Und wenn wir uns die USA anschauen, da haben wir bei ein paar Rennen wirklich sehr gut performt", lässt er die IMSA-Saison 2023 noch einmal Revue passieren. Porsche feierte drei Siege, beim Rennen in Indianapolis sogar einen Doppelerfolg: "Indy hat Spaß gemacht, das war auch noch die Hausstrecke von Roger Penske. Da macht es halt zweimal Spaß."

Laurens Vanthoor

Es lief im ersten Jahr nicht immer rund - aber Porsche konnte sich steigern Zoom

In der WEC erreichte Porsche immerhin zwei dritte Plätze in Portimao und Fuji, und das Saisonfinale in Bahrain steht noch bevor. "Also deswegen: Le Mans müssen wir besser hinkriegen. Punkt", sagt Laudenbach selbstkritisch. "Wir sind Porsche - und das soll jetzt bitte nicht arrogant werden. Aber da ist der Anspruch hoch, da ist eine Historie dahinter. Wir fahren da nicht hin, um das Feld aufzufüllen."

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