Proton geht erstmals fremd: LMGT3-Gespräche mit Porsche fanden statt

Proton Competition wird in der WEC 2024 in der LMGT3-Klasse mit Ford antreten - Warum es mit Porsche im GT-Beriecht nicht mehr weitergehen konnte

(Motorsport-Total.com) - Es ist ein historischer Schritt: Seit der Gründung des Teams durch Gerold Ried im Jahr 1996 ist Proton Competition eng mit Porsche verbunden. Und die Partnerschaft ist noch lange nicht zu Ende. Denn in der Hypercar-Klasse setzt das Team, das mittlerweile von Christian Ried geleitet wird, weiterhin den Porsche 963 in zwei Meisterschaften ein.

Titel-Bild zur News: Proton Competition setzt den Ford Mustang GT3 in der WEC 2024 ein

Proton Competition setzt den Ford Mustang GT3 in der WEC 2024 ein Zoom

Doch auf GT-Ebene gibt es einen Wechsel. Proton wird Einsatzteam des Ford Mustang GT3. Zwar ist Ford in der WEC nicht in der Hypercar-Klasse vertreten, Proton als Team aber schon. Deshalb wird das Team in der GT3-Klasse starten können, die die LMGTE ablöst.

Gegenüber Motorsport.com, der globalen Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, verrät Christian Ried: "Wir haben auch mit Porsche gesprochen, wir haben eine lange Geschichte mit Porsche. Wir fahren immer noch den LMDh von Porsche. Auch der GT3 war eine Option."

Letztlich entschied sich Porsche aber für Manthey als Einsatzteam, an dem der Hersteller die Mehrheit hält. Zudem blickt man auf eine lange gemeinsame Geschichte in der LMGTE Pro zurück. Und da die Anzahl der Fahrzeuge pro Hersteller auf zwei beschränkt ist, musste Proton auf eine neue Marke setzen.

"Als klar wurde, dass das mit den zwei Autos in der WEC passieren wird, brauchten wir neue Möglichkeiten. Ich denke, dass das Konzept, für das Ford steht und was sie machen wollen, sehr gut zum Team passt und ich bin sicher, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden", sagt Ried. (WEC 2024: So könnte das Feld aussehen)

Ein ganzes Jahr testen

Das Konzept, mit dem Zwei-Wagen-Limit möglichst viele Hersteller in die LMGT3 zu holen, befürwortet er: "Es ist immer toll, verschiedene Hersteller zu sehen, das macht die Meisterschaft so interessant. Besonders mit der großartigen Geschichte von Ford in Le Mans."

"Es ist ein gutes Programm, das mich wirklich begeistert. Wir haben bereits mit den Tests begonnen und das Auto sieht gut aus. Ich bin daher sehr optimistisch und sicher, dass wir gute Ergebnisse erzielen können."


Präsentation Ford Mustang GT3

Das Auto wurde bereits im Februar angekündigt und in Le Mans präsentiert. Das Testprogramm läuft schon das ganze Jahr über, zuletzt in Portimao bei einem ausgedehnten LMGT3-Test von Goodyear. "Wir haben ein großes, umfangreiches Testprogramm, bei dem wir verschiedene Reifentests durchführen. Das Auto ist noch nicht homologiert, daher haben wir einige Optionen, die wir ausprobieren", sagt Ried.

"Letztlich spulen wir ein ordentliches Testprogramm ab, um sowohl für die WEC als auch für Le Mans in der bestmöglichen Verfassung zu sein. Dazu gehören auch 24-Stunden-Tests." Der Mustang GT3 basiert auf der "Dark Horse"-Version des weltberühmten Pony Cars. Multimatic ist an der Entwicklung beteiligt und übernimmt die Einsätze in der IMSA SportsCar Championship.

Ford nimmt das WEC-Programm sehr ernst, schließlich geht es darum, das Auto mit dem WEC-Einsatz für potenzielle Kundenteams zu promoten. "Es ist mehr oder weniger das Gleiche, was jeder Hersteller macht: Unterstützung mit technischem Wissen, Ingenieuren, Antriebsstrang, Autos, Set-up."

In der Hypercar-Klasse setzt sich Protons Partnerschaft mit Porsche fort

In der Hypercar-Klasse setzt sich Protons Partnerschaft mit Porsche fort Zoom

"Wir hatten wirklich gute Tests mit ihnen, sie haben wirklich gute Leute, wir haben viel gelernt. Ich bin sicher, dass es nächstes Jahr genauso sein wird." Wer die Mustangs fahren wird, steht noch nicht fest. Mit seinem Bronze-Ranking könnte Ried selbst das Kriterium für die Pro-Am-Klasse erfüllen.