BMW verblüfft nach Daytona-Strafe: Waren immer offen und fair!

Andreas Roos reagiert mit Unverständnis auf die Strafe bei den 24 Stunden von Daytona - Aus eigener Sicht sei nämlich alles im Rennen in Ordnung gewesen

(Motorsport-Total.com) - Abzug aller Herstellerpunkte und 25.000 Euro Strafe: BMW-Motorsportchef Andreas Roos ist nach der Doppelbestrafung im Anschluss an die 24 Stunden von Daytona 2024 negativ überrascht. Er wundert sich über zwei Dinge. Eine Lösung muss schnell gefunden werden, sonst drohen schon in Sebring weitere Probleme.

Titel-Bild zur News: Die Aberkennung der Punkte für den dritten GTD-Pro-Platz will BMW nicht unkommentiert stehen lassen

Die Aberkennung der Punkte für den dritten GTD-Pro-Platz will BMW nicht unkommentiert stehen lassen Zoom

"Zunächst einmal sind wir über die Strafe enttäuscht", sagt Roos gegenüber Sportscar365. "Beim Test im Dezember, beim Roar [before the 24; offizieller Vortest ein Wochenende vor dem Rennen] und beim Rennen haben wir grundsätzlich transparent gezeigt, was unser Auto kann." Auch im Dialog mit der IMSA sei man stets offen gewesen.

"Deshalb kommt das für uns, ehrlich gesagt, ein bisschen unerwartet. Und eigentlich kennen wir unser Auto ja schon seit zwei Jahren. Vielleicht waren wir damals wegen der Balance of Performance nicht im richtigen Zeitfenster. Aber an und für sich sollte unser Auto im dritten Jahr bekannt sein."

BMW sei mit der IMSA "immer fair und transparent" umgegangen, um den M4 in der Mitte des Feldes zu positionieren. "So haben wir zusammengearbeitet. Letztlich kommt die Strafe für uns unerwartet. Wir sind enttäuscht, weil wir nicht wissen, woher die Strafe kommt und was die Grundlage dafür ist."

Gibt es eine Abweichung in den Daten?

Die Balance of Performance (BoP) wird in der IMSA SportsCar Championship in diesem Jahr neu geregelt, um das Verfahren an die LMGT3-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) anzupassen. Die Hersteller homologieren eine Maximalleistung. Von dieser ziehen die BoP-Arbeitsgruppen Prozentsätze in unterschiedlicher Höhe ab, um die Fahrzeuge auf ein einheitliches Niveau zu bringen.

Überschreiten die Boliden die vom Hersteller vorgegebene Maximalleistung, drohen Strafen. Dies ist bei Ferrari und BMW in Daytona offensichtlich geschehen. Wann und wo die Werte überschritten wurden, geht aus der kurzen Mitteilung der IMSA nicht hervor.

BMW und Ferrari waren im Rennen die stärksten Marken in der GTD Pro. Der Risi-Ferrari #62 (Serra/Rigon/Pier Guidi) fuhr einen überlegenen Klassensieg ein, der Paul-Miller-BMW #1 (Sellers/Snow/Verhagen/van der Linde) war lange Zeit der einzige nennenswerte Gegner, der auf Ferrari-Niveau mithalten konnte. Komplikationen bei einem Bremsenwechsel zwei Stunden vor Schluss warfen Paul Miller Racing auf P3 zurück.

"Wir werden die ganze Sache jetzt von unserer Seite aus genau untersuchen", verspricht Roos. "Dann werden wir mit der IMSA sprechen, wie wir das sehen und wie sie das sehen. Wir haben einen anderen Standpunkt; für uns ist das Auto in dem Fenster, in dem wir es erwartet haben. Wir können nicht nachvollziehen, was sie sagen. Deshalb die Untersuchung."


Highlights 24h Daytona 2024

"Wir finden es ein bisschen hart, dass eine Strafe ausgesprochen wird und wir keine Möglichkeit haben, einzugreifen und das im Detail zu besprechen", sagt er mit Blick auf die Tatsache, dass die IMSA im offiziellen Dokument einen Protest oder eine Berufung gegen das Urteil ausgeschlossen hat, wie es das Reglement vorsieht.

Für BMW steht nun viel auf dem Spiel. Sollte es eine Diskrepanz zwischen den eigenen Daten und denen der IMSA geben, könnte dies weitere Konsequenzen für die kommenden Rennen haben. Vom 13. bis 16. März stehen die 12 Stunden von Sebring auf dem Programm. (IMSA-Kalender 2024)

Ferrari will die Strafe derzeit nicht kommentieren.