Goldene Zukunft für Abt? "Sind sehr gut im Zeitplan!"

(Motorsport-Total.com) - Für die kommende Saison der Formel E stehen bereits zwei Piloten fest: Das Abt-Team hat die Verträge von Lucas di Grassi und Daniel Abt "langfristig" verlängert und wird damit weiter auf das Duo setzen, das bislang für einen Sieg und fünf weitere Podestplätze gesorgt hat. Für Abt, der beim Heimspiel in Berlin am vergangenen Samstag einen kleinen Rückschritt erlebt hat, war es eine logische Entscheidung.

"Für mich macht es absolut Sinn, in der jetzigen Position weiterzumachen", erklärt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Die Formel E ist für uns sehr gut angelaufen, und wir sind überrascht, wie positiv es jetzt nach acht Rennen schon ist." Bis zum Lauf in Berlin lag Abt-Pilot di Grassi in der Gesamtwertung in Führung und wäre es auch immer noch, wenn man ihn nach seinem überlegenen Sieg nicht disqualifiziert hätte.

Daniel Abt, der in Miami sein erstes Formel-E-Podium einfahren konnte, fühlt sich in der Serie auf jeden Fall wohl und sieht seine Zukunft auch in ihr. Beim deutschen Team fühlt er sich auch bestens aufgehoben, und das nicht nur weil er zur Familie gehört - schließlich ist Vater Hans-Jürgen für den Rennstall verantwortlich. Auch sportlich könnte er sich kaum eine bessere Adresse aussuchen.

Schaeffler-Deal sorgt für Extraschub

Neben der von Renault unterstützten e.dams-Mannschaft gehört Abt zu den Favoriten im Feld, auch wenn sie durch die Disqualifikation am Samstag hinter das Dragon-Team gefallen sind. Zuletzt soll Daniel Abt sogar gesagt haben, dass sein Team in der Formel E bald die Rolle von Mercedes in der Formel 1 einnehmen werde, doch das, so stellt er klar, wurde etwas übertrieben. "Das hat man ein wenig aus dem Kontext herausgerissen. So ist es nicht", meint der Kemptener.

"Ich habe nur gesagt, dass es schön wäre, wenn wir im nächsten Jahr auch so dominieren könnten, beziehungsweise auch das Topteam sind." Das sei zumindest der Anspruch des Teams, das sich für die zweite Saison hervorragend aufgestellt sieht. In Berlin konnte man den Schaeffler-Konzern als neuen Partner bei der Entwicklung des Antriebsstranges vorstellen, in den Abt große Hoffnungen setzt: "Unser Partner Schaeffler ist einer, wo man sich keinen besseren wünschen könnte", lobt er.

"Wir arbeiten natürlich alle eng zusammen, und für uns als kleines Privatteam war es wichtig, dass wir eine Firma an unserer Seite haben, die über die Kapazitäten verfügt. Schaeffler ist mehr als nur engagiert und sieht eine große Zukunft. Sie haben ihr Vertrauen auch schon in uns gelegt, bevor es überhaupt losging. Somit war es für uns eine logische Konsequenz, dass wir zusammen nächstes Jahr angreifen werden."

Abt verspricht: Eigener Motor beim ersten Rennen

Man darf gespannt sein, wie sich die zweite Saison der Formel E entfalten wird. Acht Hersteller wurden für die Saison 2015/2016 bekanntgegeben, die ihren eigenen Antriebsstrang entwickeln dürfen - so wie das Abt-Team. Formel-E-Boss Alejandro Agag äußerte allerdings jüngst Bedenken, ob alle Teams die Entwicklung auch rechtzeitig fertigbekommen. Seiner Meinung nach sollen nur vier oder fünf Konstrukteure bereit sein.

Was sein Team betrifft, da macht sich Daniel Abt allerdings gar keine Sorgen: "Wir sind sehr gut im Zeitplan und planen in den nächsten zwei Wochen bereits den ersten Rollout mit unserem neuen Motor", bestätigt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' weiter. Das Rollout soll auf einem Flugfeld stattfinden und nur dem Zweck dienen, Systemchecks durchzuführen. "Ich weiß nicht, wie es um die anderen steht, aber bei uns ist soweit alles im Zeitplan, und wir werden beim ersten Rennen mit unserem eigenen Motor am Start stehen", verspricht er.