Daniel Abt: Berlin ist nicht Monaco, aber trotzdem cool

Obwohl in Tempelhof alles etwas rustikaler wirkt, findet Daniel Abt, dass Berlin seinen ganz eigenen Charm hat: "Es wird ein geiler Event werden!"

(Motorsport-Total.com) - "Man kann es natürlich nicht mit dem Glamour von Miami oder Monaco vergleichen, aber das ist ja gerade die Besonderheit", sagt Daniel Abt über die Location des ePrix von Berlin. Auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof wirkt alles etwas rustikaler, wenn man durch die einstigen Abfertigungshallen schreitet oder vom Fahrerlager aus einen Blick auf das Flughafengebäude wirft.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Daniel Abt ist mit dem Flair seines Heimrennens nicht unzufrieden Zoom

Doch das habe auch seinen gewissen Charme, meint Abt und findet die historische Atmosphäre in der Hauptstadt "ziemlich cool". Besonders am heutigen Freitag haben die Piloten Zeit, mal einen Blick auf die Umgebung zu werfen, denn bis auf einen kurzen Shakedown und den üblichen Medienarbeiten geht es in der Formel E etwas ruhiger zu, wenn nicht gerade der vollgepackte Samstag ansteht.

Doch egal ob rustikal oder glamourös, am Ende kommt es natürlich auf die Strecke an, und die spielt bislang in einer eigenen Liga, da sind sich die Fahrer ziemlich einig. "Die Strecke gehört für mich zu den besten, weil man hier einfach freier designen konnte", sagt Abt zu 'Motorsport-Total.com' und spielt auf das Layout des Kurses an, der schon eher wie eine Rennstrecke wirkt, weil nicht die 90-Grad-Kurven und Notschikanen der anderen Kurse das Bild bestimmen.

Besonders ist die Strecke auch durch ihr Beschaffenheit, denn statt auf Asphalt fährt man in der deutschen Hauptstadt auf blankem Beton. Doch im Shakedown war davon noch nicht so viel zu spüren: "Im Moment bin ich eigentlich sehr positiv überrascht, denn es fühlt sich sehr angenehm an. Ich habe gedacht, dass wir hier viele Schläge haben werden, aber es fühlt sich ganz gut an", meint der Deutsche. "Im Moment ist es kein großer Unterschied zu dem, was wir sonst gewöhnt sind."

Berlin-Tempelhof

In Berlin-Tempelhof wirkt alles etwas rustikaler als an den anderen Orten Zoom

Ein wahres Bild kann aber wohl erst das Rennen am Samstag geben, in das Abt mit großer Euphorie startet. Zwar gibt es für ihn außer einem positiven Einzelresultat in dieser Saison nicht mehr so viel zu erreichen, doch natürlich möchte er sich vor seinen Heimfans bestmöglich präsentieren. "Ich bin immer noch motiviert und versuche, so weit wie möglich nach vorne zu kommen", sagt er mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es in der Debütsaison ja doch noch etwas zu gewinnen gibt.

"Es gibt noch ein großes Hauptziel, und das heißt Teammeisterschaft. Das ist auf jeden Fall noch realistisch, auch wenn e.dams ein ziemlich starker Gegner ist." 115 Punkte hat das Abt-Team aktuell auf dem Konto, 160 die französischen Rivalen - eine Menge Holz. Doch Abt sagt: "Wir sind bis jetzt immer mit ihnen auf Augenhöhe gewesen und haben uns das gesamte Jahr über bekämpft. Das wird noch heiß werden."

Fans, die morgen an die Strecke pilgern, könnten also einen spannenden Kampf auf der Strecke und in der WM-Tabelle erleben, wo Lucas di Grassi nur knapp vor Nelson Piquet jun. (China) führt. Dann wird auch der Flughafen Tempelhof ein anderes Gesicht zeigen: "Ich glaube, es wird ein ganz geiler Event werden", meint Abt. "Wenn morgen noch Zuschauer da sind, der DJ spielt und die Sonne scheint, dann wird es für Berlin ein cooler Event. Ich hoffe, das bleibt noch viele Jahre so."