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Daniel Abt: "100-prozentiger Fokus" auf der Formel E

Daniel Abt bekräftigt, dass die Formel E derzeit sein Hauptprojekt darstellt, dem sich alle anderen Serien unterordnen müssen - Rückkehr in die GP2 unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - In zwei Wochen startet die GP2 mit ihren ersten Testfahrten die Vorbereitung auf die neue Saison - allerdings voraussichtlich ohne Daniel Abt. Der Deutsche, der in den vergangenen beiden Jahren mit ART und Hilmer zwei eher durchwachsende Saisons erlebte, wird 2015 vermutlich kein Teil der GP2-Familie sein, sondern sich eher auf die Formel E konzentrieren: Zwar sei im Moment noch nichts entschieden, "aber ich denke es ist eher unwahrscheinlich, dass ich noch einmal in der GP2 fahren werde", sagt Abt gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Daniel Abt wird seinen Platz im Formel-E-Cockpit nicht so schnell hergeben Zoom

Auch ein Blick in den Terminkalender lässt es eher fraglich erscheinen, dass der Deutsche bei den Testfahrten der höchsten Nachwuchsklasse aufkreuzen wird. Zwar überschneiden sich der Test in Abu Dhabi (9. bis 11. März) und der ePrix von Miami (14. März) zeitlich nicht, doch der GP3-Vizemeister von 2012 hat bereits anklingen lassen, dass er ein paar Tage vor dem Event in die USA reisen wird.

Es verdeutlicht sich immer mehr, dass Abt seine Zukunft auf die Formel E fußt. Immer wieder betont der Kemptener, wie ernst er und seine Familie das Projekt Formel E nehmen. "Wir sind sehr zufrieden mit dem, was die Serie bis jetzt bietet, und auch mit der Aussicht auf die Zukunft", so der 22-Jährige. "Wenn man mit der eigenen Familie drin ist, muss man das natürlich ernst nehmen - und das tun wir auch. Bis jetzt hat jeder von uns Spaß, und wir werden da weiter voll angreifen."

Das bedeutet auch, dass sich derzeit jede andere Serie hinten anstellen müsste, auch wenn der Deutsche noch eine "Nebenbeschäftigung" für das Jahr 2015 sucht. Abt erklärt: "Wir schauen derzeit, ob es noch etwas gibt, das Sinn macht. Es gibt noch Optionen, aber der 100-prozentige Fokus liegt auf der Formel E." Die Serie sei für ihn ein "Full-Time-Projekt", wie er sagt. "Somit werde ich kein Rennen auslassen, sondern alle fahren! Natürlich überschneiden sich die Rennen mit anderen Serien, und man muss sich Gedanken machen, wie man das handhabt."


Garagenführung mit Daniel Abt

Daniel Abt nimmt euch mit auf eine Tour durch seine Garage in der Formel E und gewährt einen Einblick in die Arbeiten am Wochenende. Weitere Formelsport-Videos

Im Moment halten sich hartnäckig Gerüchte über einen IndyCar-Einstieg, doch auch da ist weiterhin noch nichts entschieden. Vom Tisch ist hingegen ein mögliches Engagement in der DTM, wo Vater Hans-Jürgen mit seinem Team Abt ebenfalls vertreten ist. "In der DTM sind jetzt eh alle Fahrer voll, und das war für dieses Jahr sowieso nie eine wirklich reelle Option", sagt Abt. Das Problem ist, dass sich in jeder Serie Rennen mit der Formel E überschneiden würden, was ein Engagement nicht unbedingt einfacher macht.

Sollte sich keine andere Aktivitäten ergeben, wäre das allerdings auch kein Beinbruch, denn die Formel E ist für Abt Standbein genug. Er kann sich sogar vorstellen, langfristig eine Karriere aufzubauen. "Das hängt natürlich davon ab, wie sich die Serie entwickelt", wirft er ein, doch die Vorzeichen stehen gut: Abt-Sportsline wurde kürzlich als einer der acht Hersteller ab Saison zwei präsentiert.

"Die Aussicht auf die nächsten Jahre mit Herstellern sieht sehr gut aus", bekräftigt Abt. "Das Feedback ist durchweg positiv, die Fahrer sind alle happy und die Sponsoren sind enorm interessiert. Ich kenne eigentlich keine Serie, die in den vergangenen Jahren so ein Sponsoreninteresse geweckt hat. Es ist einfach ein cooles Projekt."