Venturi: Eigener Antrieb soll im Mai getestet werden

Venturi wurde als einer der acht Hersteller der Formel E präsentiert und möchte im Mai seinen neuen Antrieb testen - Nick Heidfeld und ein Rekord als Referenz

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es noch ein paar Monate bis zum Start der zweiten Saison in der Formel E sind, drängt die Zeit für die acht bekanntgegebenen Konstrukteure, die ab der Saison 2015/16 ihren eigenen Antrieb entwickeln dürfen. Schließlich möchte das System ja erst einmal designt, entwickelt und dann getestet werden. Zumindest haben die Konstrukteure jetzt erst einmal offiziell Gewissheit, dass sie zu den Herstellern gehören werden.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Vorbereitungen: Venturis Antrieb ist bereits seit einiger Zeit in Arbeit Zoom

Zu den acht Auserwählten gehört auch Venturi, das Team von Nick Heidfeld. Der monegassische Rennstall kann bereits auf 14 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung von Elektroautos zurückblicken und hat bereits eine Reihe von Elektroantrieben produziert. Zudem hält man mit seinem VBB3 den Weltrekord der FIA für das schnellste Elektroauto, den man 2015 erneut angehen möchte.

Doch auf den Salzseen dieser Welt muss man keine Konkurrenten fürchten. Die Formel E ist hingegen ein anderes Spielfeld, in dem die Gegner ebenfalls mit ambitionierten Zielen an das neue Projekt gehen. Doch Teamchef Nicolas Mauduit ist zuversichtlich, dass Venturi bereit für die Herausforderung ist: "Wir wurden zwar gerade erst von der FIA ausgewählt, aber wir arbeiten bereits seit einiger Zeit daran (an dem Antrieb; Anm. d. Red.)", bestätigt er gegenüber 'Current E'.

Daher hat sich das Team bereits einen optimistischen Zeitplan gesetzt: "Wir werden den Antrieb fertig haben, um ihn im Mai in der Werkstatt zu testen und ihn dann Anfang Juni zum Testen auf die Strecke zu schicken", erklärt Mauduit. Dafür möchte Venturi den Motor, den Inverter und das Getriebe selbst entwickeln. "Nichts ist von der Stange", sagt er. "Das ist sehr ambitioniert, aber wir besitzen im Unternehmen die Fähigkeiten, neue Komponenten zu entwickeln."

"Wir haben mit dem VBB3 bereits den kraftvollsten Elektroantrieb der Welt, und die Meisterschaft bietet uns die Möglichkeit, die Energiedichte und -effizienz, die wir entwickeln können, zu zeigen", so Mauduit weiter. "Das verschafft uns neue Technologie und das Wissen, Straßenwagen mit besserer Effizienz und besserem Leistungsgewicht zu entwickeln." Ab der Saison drei möchte das Team auch seine eigene Batterie entwickeln, was im zweiten Jahr laut Regeln noch nicht möglich sein wird.


Venturi VBB3: Rekordjagd auf dem Salzsee

Ein wichtiger Baustein im Team ist auch Nick Heidfeld. Zwar stimmen die Ergebnisse der ersten vier Saisonrennen noch nicht mit den Erwartungen überein (aktuell ist Venturi Letzter der Teamwertung), doch das ist bislang unglücklichen Umständen geschuldet. Der Deutsche könnte sich ein weiteres Engagement in der Formel E und auch bei Venturi vorstellen und hatte zuletzt erklärt, dass er dafür sogar seine Aktivitäten in der Langstreckenszene herunterschrauben würde.