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Aus für Berlin-Tempelhof: Norisring als Alternative?

In Berlin-Tempelhof wird 2016 kein Formel-E-Rennen stattfinden können, doch die Serie prüft bereits Alternativen - 2015/2016 kein ePrix in der Schweiz

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E wird aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Mai nicht auf dem ehemaligen Flughafengelände Berlin-Tempelhof gastieren. Vor wenigen Tagen wurden alle 33 geplanten Veranstaltungen für das Jahr 2016 abgesagt, weil die Hallen weiterhin zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden. Ein Rennen der Elektrorennserie ist daher auf dem Flugfeld nicht durchführbar.

Titel-Bild zur News: Antonio Giovinazzi

Die Formel 3 kennt den Norisring, die Formel E bald auch? Zoom

Ein Aus für den deutschen ePrix muss das allerdings noch nicht bedeuten, denn derzeit prüfen die Serienverantwortlichen alternative Standorte in Deutschland, um den Fans ein Rennen zu präsentieren. "Ich suche aktiv nach anderen Austragungsorten. Mein Team sieht sich in Deutschland um", verspricht Serienboss Alejandro Agag gegenüber 'Autosport' und nennt vorerst drei Optionen. Die erste ist ein alternatives Rennen in Berlin, die zweite in München. Die dritte wäre ein Rennen auf dem Norisring.

"Der Norisring wäre ziemlich cool. Das ist eine richtige Rennstrecke. Das ist schön, denn es ist, als ob man in Monaco oder Long Beach fahren würde", kann sich Agag ein Event auf dem Stadtkurs im Herzen von Nürnberg sehr gut vorstellen, der vor allem durch seine Rennen der DTM und der Formel-3-Europameisterschaft bekannt ist. "Er würde viel Erbe mitbringen. Wir sind alle Motorsport-Fanatiker und kennen den Wert von Erbe und Historie - das ist alles im Motorsport", so Agag.

Im Moment führe man verschiedene Gespräche über eine Verlegung des Rennens. Logistisch wäre der Aufwand laut dem Serienboss gar nicht so groß, denn die Betonwände und Fangzäune seien vom letzten Tempelhof-Rennen noch vorhanden - und auf dem Norisring bräuchte man ohnehin keine zusätzlichen Maßnahmen zu treffen. Agag hofft, dass Deutschland auf jeden Fall im Kalender bleibt: "Deutschland ist extrem wichtig", sagt er.

Und während ein Formel-E-Rennen in Deutschland in dieser Saison gar nicht so unwahrscheinlich erscheint, hat sich der Vorstoß der Schweiz vorerst erledigt. Zumindest in der Saison 2015/2016 wird Lugano nicht in den Kalender rücken, wie Agag bestätigt. Die bürokratischen Hürden waren für die kurzfristige Terminierung einfach zu hoch. "Wir konnten die Deadline nicht einhalten", sagt der Formel-E-Chef.


Fotostrecke: Die Strecken der Formel E 2015/2016

Allerdings könnten die Eidgenossen, die extra für elektrischen Motorsport ihr Rundstreckenverbot gelockert haben, in der dritten Formel-E-Saison in den Kalender kommen: "Wir wollen ein Rennen in der Schweiz, und jetzt haben wir mehr Zeit", meint Agag und ist überzeugt: "Wir werden eins bekommen. Man hat das Gesetz geändert, damit die Formel E fahren kann. Das ist schon eine große Sache."