Jules Bianchi

Frankreich

Porträt

(Stand: 05. Februar 2014) Jules Bianchi wurde der Motorsport sozusagen in die Wiege gelegt: Sein Großvater Mauro war dreifacher GT-Weltmeister, sein Großonkel Lucien ein ehemaliger Sieger der 24 Stunden von Le Mans und ein früherer Formel-1-Pilot, der in Monaco 1968 sogar auf dem Podium stand. Gebracht hat ihn dieses Erbe bis in den Ferrari-Juniorkader und hauptberuflich zu Nachzügler Marussia, wo der Franzose 2014 zum zweiten Mal als Stammpilot zum Einsatz kommt.

Schon im zarten Alter von drei Jahren wurde Bianchi von Vater Phillippe erstmals ins Familienkart gesetzt. Die Freude an der schnellen Fortbewegung war von Anfang an da. Das große Talent wurde zwar nie Kart-Weltmeister, feierte aber zahlreiche andere Erfolge und wechselte 2007 in die Formel Renault, wo er prompt die französische Meisterschaft gewann. Über die Stationen Formel-3-Euroserie (Meister 2009) und GP2 (2010 und 2011 jeweils Gesamtdritter) stieg Bianchi sukzessive auf, was 2010 zu einer Aufnahme in die neue Nachwuchsakademie Scuderia führte.

Dort bildete ihn Michael Schumachers früherer Renningenieur Luca Baldisserri aus. 2012 wäre Bianchi beinahe Meister der Renault-World-Series geworden, musste nach einer Kontroverse im letzten Saisonrennen jedoch Robin Frijns den Vortritt lassen. Parallel werkelte Bianchi an der Formel-1-Karriere: Nach der Teilnahme an den Young-Driver-Tests für Ferrari folgte im gleichen Jahr der Wechsel zu Force India, wo Bianchi als Ersatzpilot an mehreren Rennwochenenden als Freitagstester zum Einsatz kam. Die Premiere in erster Reihe bei Marussia 2013 war wie erwartet ein Lernjahr am Ende des Feldes, wurde aber immer wieder durch schnelle Einzelrunden aufgewertet.