Adrian Sutil

Deutschland

Porträt

(Stand: 04. Februar 2014) Adrian Sutil hat einen eher untypischen Weg bestritten: Bis zum Alter von 14 Jahren war er ein begabter und geförderter Pianist. Sein Vater, der vor etwa 30 Jahren aus Uruguay nach Deutschland kam, spielte viele Jahre in der Münchener Philharmonie die erste Geige. Dank der südamerikanischen Wurzeln seines Vaters ist Sutil zweisprachig aufgewachsen und somit auch des Spanischen mächtig. 2014 beginnt er in der Formel 1 seine siebte Saison, erstmals greift Sutil für Sauber ins Lenkrad.

Mit 13 Jahren startete der Münchener seine Kart-Laufbahn, was ihm zahlreiche nationale und internationale Erfolge einbrachte und ihm im Alter von 19 Jahren den Wechsel in den Formelsport ermöglichte. In seinem Debütjahr bestritt er 2002 die Schweizer Formel-Ford-Meisterschaft und gewann auf Anhieb alle Rennen und somit auch den Titel.

In der Formel Ford konnte er 2002 mit zehn Polepositions und zehn Siegen in zehn Rennen sofort überzeugen. 2003 wurde er mit zahlreichen Podestplätzen und Polepositions Sechster in der Formel BMW. In der Formel-3-Euroserie 2005 stand er bei 18 Rennen elfmal auf dem Podium und sicherte sich die Vizemeisterschaft bereits vier Rennen vor Schluss - hinter einem gewissen Lewis Hamilton, gegen den er allerdings im gleichen Team keine Chance hatte.

2006 bestritt er dann die Formel Nippon in Japan, die er mühelos für sich entschied, sowie Freitagstestfahrten für MF1. Dabei hinterließ er einen so guten Eindruck, dass ihm Teamchef Colin Kolles am Jahresende einen langfristig ausgelegten Rennfahrervertrag unterbreitete. In seiner Formel-1-Premierensaison 2007 im Team, das mittlerweile auf den Namen Spyker hörte, sorgte Sutil für das eine oder andere Highlight wie die Trainingsbestzeit im Regen von Monaco oder den ersten WM-Punkt beim Grand Prix von Japan, aber er leistete sich auch ein paar unnötige Schnitzer.

2008 wieder ein neuer Name für den gleichen Arbeitgeber: Force India. Sutil machte beim Regenrennen in Monaco auf sich aufmerksam, als er an vierter Stelle liegend kurz vor Schluss von Kimi Räikkönen abgeschossen wurde. Sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis war Platz vier beim Grand Prix von Italien 2009. Es folgten zwei Jahre mit vielen Punktresultaten und insgesamt beeindruckender Konstanz.

Ein Zwischenfall nach dem Grand Prix von China 2011 hätte allerdings beinahe seine Karriere beendet: Sutil feierte in einem Nachtklub gemeinsam mit seinem damaligen Freund Lewis Hamilton dessen Sieg. Dabei kam es zu einer Handgreiflichkeit mit Lotus-Manager Eric Lux. Sutil wurde in München zu einer Geldstrafe von 200.000 Euro und 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt - mit ein Grund, warum er 2011 kein Grand-Prix-Cockpit fand, ein Jahr pausieren musste und dem Zirkus sporadisch als TV-Experte einen Besuch abstattete. Außerdem war es das Ende der langjährigen Freundschaft mit Hamilton.

2013 feierte er dann sein Comeback bei Force India und knüpfte nahtlos an die Leistungen an, die er vor seiner Auszeit gezeigt hatte. Er war als Nachfolger Felipe Massas bei Ferrari im Gespräch und hatte anschließend bereits einen Vertrag beim Vijay-Mallya-Rennstall für die Saison 2014 sicher. Doch dann kamen Rückkehrer Nico Hülkenberg und Sergio Perez mitsamt Sponsoren: Zeit für Sutil, in der Formel 1 erstmals das Team zu wechseln und bei Sauber anzuheuern.