Zonta fordert Schonfrist nach enttäuschendem Comeback

Dafür, dass er in Ungarn die Erwartungen nicht erfüllen konnte, hatte Toyota-Pilot Ricardo Zonta gute Gründe parat

(Motorsport-Total.com) - 31 Runden dauerte das Formel-1-Comeback von Ricardo Zonta vor sechs Tagen in Ungarn, als er als Ersatzmann für den in den Zwangsurlaub geschickten Cristiano da Matta mit Elektronikdefekt ausschied. Der Brasilianer konnte die ihn in gesteckten Erwartungen nicht erfüllen, glaubt aber, dass man ihm einfach mehr Zeit geben muss.

Titel-Bild zur News: Ricardo Zonta

Ungarn war ein mäßiger Auftakt, aber jetzt will Zonta zuschlagen

Im Freitagstraining auf dem Hungaroring blieb Zonta, in den ersten zwölf Saisonrennen jeweils nur im dritten Toyota und dabei stets auf dem Niveau der beiden Stammpiloten unterwegs, gleich anderthalb Sekunden hinter Olivier Panis zurück, im Qualifying fehlten ihm dann nur noch 67 Tausendstel. Allerdings kam er am Sonntag eine Runde früher als sein französischer Teamkollege zum Boxenstopp, was den Qualifying-Rückstand effektiv noch um einen Tick schlechter aussehen ließ.#w1#

Umstellung auf Rennbetrieb war für Zonta nicht einfach

"Es war mein erstes Einzelzeitfahren und ich tat mich schwer damit, alles auf den Punkt hinzubekommen", rechtfertigte sich der 28-Jährige, der davor zuletzt 2001 einen Grand Prix bestritten hatte, gegenüber 'Autosport'. Im Rennen habe er sich dann "recht wohl" gefühlt: "Wenn mich in der ersten Kurve nicht der Jordan berührt hätte, wäre es perfekt gewesen. Ich glaube nicht, dass das mein Fehler war, ich habe nur so hart gepusht wie alle anderen auch."

"Wenn ich vor dem Rennen hätte testen dürfen, wäre es mir einfacher gefallen. Zum Beispiel fahre ich in der Box am Freitag immer nur mit 60 km/h, aber am Sonntag musst du die Boxenstopps mit 100 km/h hinbekommen. Das übst du nicht. Außerdem geht alles so schnell an so einem Wochenende. Den Start übst du bei Tests auch nie. Ich musste mich ans neue Auto gewöhnen, die Strecke lag mir und dem Team auch nicht allzu gut. Da kam alles zusammen", fügte er an.

Spektakuläre Erinnerungen an Spa

Nun hofft der Toyota-Pilot auf eine Steigerung beim Grand Prix von Belgien am Sonntag in einer Woche, um sich eventuell für ein Stammcockpit im nächsten Jahr aufzudrängen - wenn auch eher nicht bei seinem derzeitigen Team, das sich ja bereits mit Jarno Trulli einig sein soll. Grundsätzlich ist Spa eine Strecke, die Zonta mag, er hat aber gemischte Erinnerungen daran: 1999 der Horror-Crash in Eau Rouge, ein Jahr später die Statistenrolle im legendären "Sandwich-Überholmanöver" Mika Häkkinens gegen Michael Schumacher.

"Das Wochenende wird sicher viel besser für mich", zeigte er sich zuversichtlich. "Ich mag mittelschnelle und schnelle Kurven und das Auto funktioniert auf solchen Strecken auch wesentlich besser. Wir werden in der Vorbereitung auf Spa hart arbeiten und planen auch einen kurzen Shakedown zu fahren. Wir müssen Boxenstopps üben und ein paar andere Sachen, damit ich rechtzeitig mehr Vertrauen bekomme."