• 09.09.2009 10:59

  • von Stefan Ziegler

Zanardi und der Traum vom Ferrari-Cockpit

Tourenwagen-Pilot Alessandro Zanardi freut sich für Landsmann Giancarlo Fisichella, wäre aber selbst nur zu gerne einmal in einem Ferrari gefahren

(Motorsport-Total.com) - Als italienischer Rennfahrer hat man für gewöhnlich nur ein Ziel: Eines Tages beim Großen Preis von Italien in Monza mit einem Ferrari anzutreten - für Giancarlo Fisichella wird dieser Lebenstraum nun wahr. Der frühere Force-India-Pilot übernimmt im Königlichen Park das Renncockpit des glücklosen Luca Badoer und bestreitet die verbleibenden Saisonrennen für die Roten aus Maranello.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi, Curitiba, Curitiba Circuit

Alessandro Zanardi drückt seinem Landsmann in Monza die Daumen

"Für einen Italiener ist es etwas ganz Besonderes, im Ferrari vor den Tifosi Rennen zu fahren", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Deshalb werde ich mir den Grand Prix vor Ort anschauen und Giancarlo die Daumen drücken." Aber eigentlich würde Zanardi selbst gerne im Ferrari sitzen, schließlich war das schon von klein auf sein Traum.#w1#

"Als ich eingeschlafen bin, hatte ich immer folgende Bilder vor Augen: Ich würde in einem Ferrari sitzen und nach einer furiosen Aufholjagd im Rennen auf Platz zwei liegen. In der letzten Kurve von Imola, der Variante Bassa, würde ich mir dann noch mit qualmenden Reifen die Führung schnappen. Die Leute würden total ausflippen", sagt ein strahlender Zanardi gegenüber 'Motorsport-Total.com'.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Belgien


"Irgendwann wachst du dann auf und stellst fest, dass die Dinge nicht so magisch sind. Wenn man weiß, dass in den Glanzzeiten ein französischer Teamchef am Ruder saß, der Chefdesigner ein Neuseeländer, der Technische Direktor Brite, ein Renningenieur Australier, der eine Fahrer Deutscher und der andere Brasilianer war, verlieren sich die romantischen Gedanken doch recht schnell wieder."

"So sieht man Ferrari letztendlich als absolut herausragendes Team, wo man gerne selbst fahren würde - denn dann hättest du ganz gewiss ein sehr konkurrenzfähiges Auto unter deinem Hintern", meint der italienische Rennfahrer, der derzeit in der Tourenwagen-WM (zur WTCC-Rubrik) unterwegs ist. "Nichtsdestotrotz: Ferrari ist ein großartiges Unternehmen, dem man Respekt zollen muss", hält Zanardi fest.

"Was Giancarlo an diesem Wochenende in Monza erleben wird, mag vielleicht nicht ganz so romantisch sein, wie diese Traumvorstellung. Er ist ja schließlich kein Kind mehr, sondern ein überaus erfahrener und sehr talentierter Fahrer", meint der 42-Jährige abschließend. "Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er ähnliche Gefühle haben wird, wie ich, als ich als kleiner Junge von einer solchen Gelegenheit träumte..."

Weitere Informationen zu Alessandro Zanardi und der Tourenwagen-WM finden Sie in der WTCC-Rubrik von 'Motorsport-Total.com'.