• 22.10.2010 13:57

  • von Stefan Ziegler

Yeongam: Die Begeisterung ist groß

Die Teamchefs der Formel 1 sprechen den Verantwortlichen von Südkorea ein großes Lob aus: "Wir werden ein unterhaltsames Rennen erleben"

(Motorsport-Total.com) - Der erste Eindruck der Teamchefs ist mehr als positiv: Die Rennstrecke in Yeongam ist fahrbereit, die Boxengasse steht und auch Tribünen sind vorhanden - über einige kleine Mängel und noch nicht in ihrer Gänze ausgeführten Bauarbeiten sieht die Formel 1 bei ihrem ersten Besuch in Südkorea wohlwollend hinweg. Man ist sich einig, einen lohnenden neuen Austragungsort gefunden zu haben.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Es ist angerichtet: Südkorea ist bereit für das erste Rennen zur Formel-1-WM

"Die Infrastruktur ist recht gut und fertig gestellt", sagt Renault-Teamchef Eric Boullier. "Ich denke, alle stimmen zu, wenn ich sage, dass das Layout der Strecke prima ist. Wir können hier ein gutes Rennen haben. Das haben wir während der Session gezeigt. Meiner Meinung nach mögen die Fahrer diesen Kurs. Das ist positiv", findet der Franzose, dessen Team das Südkorea-Rennen zu schätzen weiß.

Domenicali zeigt Respekt vor Südkorea

"Wir haben hier eine Kooperation mit Renault-Samsung, also werden am Wochenende viele Gäste vor Ort sein. Dieser Event ist in Bezug auf das Marketing definitiv ein Fortschritt für uns", erklärt Boullier. Sein Pendant bei Ferrari, Stefano Domenicali, zeigt sich ebenfalls positiv gestimmt: "Für dieses große Interesse müssen wir den Organisatoren dankbar sein. Das ist beeindruckend", meint der Italiener.

"Das ist ein Zeichen von einer guten Interaktion zwischen Gegenwart und Zukunft." Stefano Domenicali

"Ich bin erstmals in Südkorea und war begeistert vom Niveau der Infrastruktur, als ich von Seoul per Auto an die Strecke gefahren bin. Das ist ein Zeichen von einer guten Interaktion zwischen Gegenwart und Zukunft. Viel wurde investiert und das Wichtigste ist die Wirtschaft", erläutert Domenicali. "Im Hinblick auf diesen Rennplatz denke ich, dass sie alles getan haben, um bereit zu sein."

"Die Strecke war anfangs noch ziemlich grün, doch das war uns von vorneherein klar. Die Regierung und die Organisatoren haben viel Geld in die Hand genommen. Dafür müssen wir dankbar sein, denn wir haben eine großartige Anlage vor uns. Daran gibt es keinen Zweifel", findet der Ferrari-Teamchef. "Ich kann nicht allzu viel hinzufügen", sagt Martin Whitmarsh, schildert aber dennoch seine Eindrücke.¿pbvin|512|3190|südkorea|0|1pb¿

Whitmarsh ist begeistert und beeindruckt

"Die Gebäude sind gewiss beeindruckend. Der Einsatz ist groß und meiner Meinung nach sind alle froh darüber, hier zu sein. In den vergangenen Monaten wurden viele Sorgen und Bedenken in Umlauf gebracht, doch wir wurden angenehm überrascht. Natürlich wird man einige unfertige Dinge finden, wenn man nur danach sucht", hält der McLaren-Teamchef fest und lobt die Veranstalter.

"Alle haben sehr hart gearbeitet und dafür müssen wir dankbar sein." Martin Whitmarsh

"Alle haben aber sehr hart gearbeitet und dafür müssen wir dankbar sein. Es sind viele Bemühungen in die Errichtung dieser Anlagen geflossen. Südkorea ist ein neues Abenteuer für die Formel 1 - nicht nur auf der Strecke, sondern auch für die Jungs in ihren Hotels. Im Vergleich zu den diversen Beschreibungen handelt es sich bei Südkorea um ein spannendes Land und ein großes Investment."


Fotos: Großer Preis von Südkorea


"Wir werden einen tollen Grand Prix haben, denke ich. Es gibt einige Kurven, in denen die Randsteine ein bisschen knifflig sind, weil sie tiefer liegen als die Oberfläche des Kurses. Das betrifft die Stellen in den Kurven zehn und 16. Ich halte das aber für Kinderkrankheiten", sagt Whitmarsh. "Die Leute werden sich das ansehen und darüber nachdenken, was man in dieser Sache unternehmen kann."

Horners Kritikpunkt: Die langen Geraden

Christian Horner, Teamchef bei Red Bull, schließt sich dem Urteil seiner Amtskollegen an: "Zunächst einmal muss man allen Beteiligten zum Bau dieser Strecke gratulieren. Es braucht eine große Entschlossenheit des Landes, um eine solche Infrastruktur zu errichten, wie wir sie hier in ihrer ersten Phase vor uns sehen. Der Kurs ist beeindruckend und das Layout stellt eine Herausforderung dar."

"Die Piloten werden sicherlich ihre Freude daran haben." Christian Horner

"Die Piloten werden sicherlich ihre Freude daran haben", vermutet der ehemalige Rennfahrer. "Es gibt viele unterschiedliche Kurven und das ist großartig für die Formel 1. Wir hinterlassen weltweit immer mehr unsere Spuren, also ist es klasse, nun auch in Südkorea am Start zu sein. Uns wurde von den Organisatoren ein warmes Willkommen entboten", berichtet das Teamoberhaupt von Red Bull.

"Als wir von Seoul hierher reisten, konnten wir uns noch ein Bild von der hübschen Landschaft machen. Die ersten Eindrücke sind positiv. Schade nur, dass wir den Kurs nicht andersherum befahren, denn die Gerade nach dem Start könnte ein Problem darstellen", witzelt Horner im Hinblick auf die Schwächen seines Teams. "Wir werden gewiss ein unterhaltsames Rennen erleben."