• 05.08.2003 11:53

  • von Marcus Kollmann

Wilson enttäuscht: "Kein großartiges Wochenende"

Der 25-Jährige schildert die Kollisionen in die er nach dem Start involviert war und spricht über sein Rennwochenende bei Jaguar

(Motorsport-Total.com) - Für Neo-Jaguar-Pilot Justin Wilson bestand das erste Rennwochenende für die "Raubkatzen" aus jeder Menge Hochs und Tiefs.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson in der Jaguar-Box

Wilson hätte sich ein besseres Ende seines Rennwochenendes geünscht

Nachdem sich der 1 Meter 92 große Pilot während der privaten Testfahrten am Freitagmorgen und im anschließenden Freien Training mit seinem neuen Boliden vertraut machen konnte, folgte in der Vor-Qualifikation mit Platz 7 und einer im Vergleich zu seinem Teamkollegen nur um 0,369 Sekunden langsameren Rundenzeit große Freude.

Lange währte diese aber nicht, denn nach einem Fahrerfehler in der für die Startaufstellung am Sonntag alles entscheidenden Qualifikation am Samstagnachmittag, herrschte im Wilson-Lager bereits wieder Ernüchterung. Auch deshalb, weil Mark Webber, der sich in seiner Qualifikationsrunde ebenfalls einen eklatanten Fahrfehler leistete, am Ende immer noch 1,246 Sekunden schneller als sein neuer englischer Teamkollege gewesen war.

Für das 67 Runden lange Rennen am Sonntag war der 25-Jährige trotz Startposition 16 aber dennoch zuversichtlich, denn mit dem zuletzt standfesten und wettbewerbsfähigen Jaguar R4 rechnete er sich eine gute Chance darauf aus um die hinteren Punkteplätze fahren zu können.

Die Hoffnungen Wilsons bekamen aber unmittelbar nach dem Rennstart einen heftigen Dämpfer versetzt, denn nach dem Rennunfall in den Ralf Schumacher, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen an der Spitze involviert waren, herrschte auch im nachfolgenden Fahrerfeld in der ersten Kurve ein Durcheinander.

"Heinz-Harald Frentzen zog vor mir herüber, um mich daran zu hindern ihn von außen zu überholen. Ich zog deshalb wieder nach innen und genau von da an lief alles schief. Alle Fahrer bremsten sehr spät und ich glaube, dass Jacques etwas ausweichen musste, denn er zog plötzlich von der Streckenmitte nach rechts, um über den Randstein zu fahren. Ich versuchte währenddessen noch immer zu stoppen. Als er dann herüberschoss berührten wir uns und er drehte sich und rollte rückwärts auf der Strecke entlang. Ich versuchte außen herum um ihn zu fahren und genau da kam Firman auf der Außenseite angeschossen und wir kollidierten", fasste Wilson die Situation zu Rennbeginn aus seiner Sicht zusammen.

Was danach folgte ist bekannt: Der Jaguar-Pilot schleppte den beschädigten R4 zurück an die Box, wo die Boxenmannschaft das Auto reparierte und Wilson wieder auf die Strecke schickte. Fünf Runden nach der Reparaturaktion war das Rennen für den Engländer dann aber auf Grund eines Getriebedefekts, welcher wohl die Folge des heftigen Startcrash gewesen sein dürfte, gelaufen.

Wilsons Fazit nach dem ersten Rennwochenende für Jaguar Racing fiel nun kurz aber präzise aus: "Der Freitag war für mich sehr gut gelaufen, doch der Samstag war eine steile Lernkurve und am Sonntag hatten wir eine schwere Zeit. Das Wochenende ging nicht auf die Art und Weise zu Ende wie ich es mir gewünscht hatte. Ich würde sagen, dass es kein großartiges erstes Wochenende gewesen ist, doch hoffentlich haben wir daraus für das nächste etwas gelernt."