• 03.08.2003 17:15

  • von Marcus Kollmann

Jaguar enttäuscht - Webber/Wilson ausgeschieden

Wilson musste in Folge einer Kollision nach dem Start aufgeben, Webber flog im Kampf um die Punkte von der Strecke

(Motorsport-Total.com) - Weitere Punkte hatte das Jaguar-Team auf dem Hockenheimring heute holen wollen. Mit den Startpositionen 11 (Webber) und 16 (Wilson) war die Ausgangslage dafür zwar nicht optimal, jedoch erschienen WM-Zähler durchaus im Bereich des Machbaren. Am Ende des 67 Runden langen Deutschland-Grand Prix sahen aber weder der Australier noch der Brite die schwarz-weiß-karierte Flagge.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Riskierte im Kampf um Platz 8 alles und bezahlte dafür: Mark Webber

Justin Wilson war gleich nach dem Start in eine Folgekollision im hinteren Feld nach dem Rennunfall zwischen Ralf Schumacher, Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello verwickelt. Der Jaguar R4 des 25-Jährigen wurde dabei beschädigt, jedoch konnte Wilson das Auto zurück an die Box schleppen, wo es das Team wieder herrichtete und seinen Fahrer wieder auf die Strecke schickte. Fünf Runden nach der Reparaturaktion war das Rennen für den ersten der beiden Jaguar-Piloten dann aber auf Grund eines Getriebedefekts endgültig gelaufen.

Mark Webber konnte sich als einer der wenigen Fahrer aus dem Chaos kurz nach Rennbeginn heraushalten und profitierte sogar davon. Beim Kampf um Platz 8 und einem Überholversuch von Jenson Button kam der Australier dann schließlich kurz vor Rennende von der Strecke ab und schied ebenfalls aus.

Nach dem Deutschland-Grand Prix äußerten sich die beiden Fahrer und Teamverantwortlichen wie folgt.

Dr. Mark Gillan, Leiter der Fahrzeugabteilung: "Ein sehr enttäuschendes Ende unseres Rennens. Justin war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Bei ihm wurde die linke Aufhängung beim Chaos in der ersten Kurve beschädigt. Obwohl das Team gute Arbeit bei der Reparatur leistete, blieb uns nichts anderes übrig als ihn in Runde 9 hereinzuholen. Mark kämpfte sich gut durch das Feld, hatte jedoch zu Rennbeginn wenig Grip, weshalb es schwierig war den fünften Platz zu halten. Er fiel dann kontinuierlich zurück, fuhr aber dennoch ein sehr gutes Rennen. Wir hatten heute einfach nicht das Tempo, um am Ende zumindest einen Punkt zu holen. Mark startete einen Versuch Button zu überholen und rutschte dabei in der vorletzten Kurve von der Strecke. Vor den verbleibenden vier Rennen steht uns jetzt noch eine Menge Arbeit ins Haus."

Mark Webber: "Ein sehr schwieriges und frustrierendes Rennen. In der ersten Runde war ich auf der richtigen Seite der Action und nachdem ich David Coulthard in Kurve 2 überholt hatte, lag ich an fünfter Stelle. Danach ging es jedoch bergab. Der Rennspeed ließ nach und ich kämpfte viel mit der Balance. Wir haben eindeutig etwas Arbeit zu erledigen. In der letzten Runde kämpfte ich sehr hart, um mit Jenson Button mitzuhalten und ihn zu überholen. Ich hatte die Wahl zwischen einer Zielankunft als Neunter, außerhalb der Punkte, oder auf Risiko zu gehen und zu versuchen Jenson zu überholen, um noch einen WM-Punkt zu holen. Ich entschied mich für Letzteres. Da der Grip und die Balance aber ein Problem waren, drehte sich das Auto und das war es dann. Ich hege aber keine Schuldgefühle weil ich dieses Risiko eingegangen bin. Die Aussicht, einen Punkt zu holen, bestand und ich musste es einfach versuchen."

Justin Wilson: "Ich bin sehr enttäuscht. Die Fahrt auf die erste Kurve zu war dahingehend sehr merkwürdig, dass praktisch alle vor mir auf Grund des Unfalls bremsten. Ich bemerkte dann wie Villeneuve immer näherkam und er fuhr dann gegen meinen linken Vorderreifen. Ich versuchte ihm auszuweichen, doch dabei versetzte mir der Jordan von Ralph Firman von hinten einen Schlag. Das Team hat mit der Reparatur eine beeindruckende Arbeit geleistet, jedoch beendete ein Getriebeproblem dann wenig später mein Rennen. Für mich ist das ein ereignisreiches Wochenende gewesen und ich habe eine Menge gelernt, muss jedoch auch noch viel lernen. Es ist großartig mit dem Auto, dem Team und jedem der involviert ist zu arbeiten und ich kann nur hoffen, dass es in Ungarn besser läuft."