Ecclestone fordert leistungsbezogene Fahrerverträge
Damit die Fahrer auf der Strecke den Zuschauern mehr bieten, fordert Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Gehälter auf Prämienbasis
(Motorsport-Total.com) - Geht es nach dem Willen von Bernie Ecclestone, dann stehen die Piloten in Zukunft noch mehr unter Erfolgsdruck. Der Formel-1-Boss gibt den Teams den Rat, ihre Fahrer in Zukunft auf Prämienbasis zu entlohnen. Somit wären die Fahrer stärker motiviert, eine gute Leistung zu bringen und die Teams müssten nur dann viel Geld auf den Tisch blättern, wenn sie dieses in Form von Preisgeldern und gestiegenen Sponsoringeinnahmen auch zur Verfügung haben.

© xpb.cc
Bernie Ecclestone will mehr Leistung von den Fahrern sehen
Gegenüber der 'Times' nahm der Brite das Rennen in Silverstone als Beispiel, das seiner Meinung nach echter Rennsport war, weil in der Tat jede Menge Überholmanöver zu sehen waren: "Als sie alle erst einmal realisiert hatten, dass sie gewinnen oder zumindest eine ordentliche Platzierung herausfahren können, begannen sie alle zu überholen", sieht Ecclestone vor allem die mangelnde Motivation und Risikobereitschaft als Ursache für die oftmals fehlenden Zweikämpfe.
Stattdessen würden die meisten Rennen in der modernen Formel 1 nach dem "Schema F" verlaufen: "Die Teamchefs rufen ihre Fahrer an die Box und erwarten, dass sie in der Box überholen, verlassen sich darauf, dass sie acht Sekunden stehen und der andere Fahrer zehn. Sie sollten auf der Strecke überholen. Die Fahrer sollten in der Lage sein, sich selbst zu motivieren, aber das passiert nicht immer. Die Teams können sie auch nicht dazu zwingen."
Ecclestones Lösung für das Problem sind Verträge auf Erfolgsbasis, dazu erinnert sich der Brite an seine Zeit als Teamchef: "Als ich Nelson (Piquet; d. Red.) unter Vertrag hatte, da sagte ich zu ihm, dass er bezahlt wird, wenn er Punkte holt. Es muss funktioniert haben, denn er war nicht allzu schlecht. Vielleicht sollten sie Michael Schumacher nicht 60 Millionen Dollar für den Vertrag zahlen sondern 10 Millionen Dollar, wenn er gewinnt."
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone scheint dabei aber nicht an die Fahrer zu denken, die in Autos wie dem Minardi eigentlich schon genug gestraft sind, da sie einfach nicht das Material haben, um in die Punkte zu fahren. A propos Strafe: Ecclestone überdenkt, in Zukunft die Fahrer zu bestrafen, wenn sie auf der Fahrerparade statt dem Publikum zuzuwinken, miteinander "quatschen". Der "Zirkusdompteur" will die Formel 1 um jeden Preis interessanter machen: "Man muss den Leuten etwas bieten, wenn sie wie in Hockenheim bei 40 Grad ausharren."

