Williams und Head: Herbe Kritik an Ralf Schumacher
BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher wird von seinen Chefs mit kritischen Worten in den letzten Urlaubsmonat verabschiedet
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher konnte in diesem Jahr das Duell gegen Juan-Pablo Montoya dank zweier Siege mehr deutlich für sich entscheiden, ob das Pendel in der kommenden Saison jedoch nicht für den Kolumbianer ausschlagen wird, bleibt abzuwarten. Man darf nie vergessen, dass Ralf Schumacher bereits seine fünfte Saison in der Formel 1 bestritt und bereits seine dritte für das Williams-Team, in der Formel 1 ein riesiger Vorteil. Formel-1-Debütant Montoya hatte Ralf Schumacher in der zweiten Saisonhälfte sowohl im Qualifying als auch im Rennen das eine oder andere Mal fest im Griff ? das will einiges heißen.

© OnlineSport
Ralf Schumacher muss sich herbe Kritik seiner Chefs anhören
Mit seinen fragwürdigen Aussagen sorgte Ralf Schumacher in den letzten Wochen bei seinem Team sicherlich für Verwundern. Erst forderte der Kerpener eine Stallorder, damit sich die beiden Fahrer nächstes Jahr nicht gegenseitig im Kampf um den WM-Titel im Weg stehen, worauf BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger knallhart meinte, dass sich das Team in diesem Fall momentan wohl eher für Montoya als Nummer 1 entscheiden würde. Nach diesem Tiefschlag meinte Ralf Schumacher in einem weiteren Interview, Montoya werde vom Team mehr geliebt als er und er wisse nicht so recht warum.
Teamchef Frank Williams hat für seinen deutschen Piloten die Erklärung parat: "Er ist der Typ Rennfahrer, der im Cockpit deutlich sichtbar alles gibt. Ich liebe ihn", so der Brite in der 'auto, motor und sport'. Für Ralf Schumacher hat Williams hingegen jede Menge Kritik parat: "In den letzten beiden Jahren zeigte Ralf in der zweiten Saisonhälfte nicht immer das, was er kann. Sicher lag es auch daran, dass Juan-Pablo sein Auto mit jedem Rennen besser verstanden hat. Vielleicht auch, weil Ralf durch die bevorstehende Geburt seines Sohnes abgelenkt war."
Auch Patrick Head, Technischer Direktor des Williams-Teams aber auch Anteilseigner, spart nicht mit Kritik am 26-jährigen Deutschen: "Ralf hat nicht besonders viel Geduld, bei Testfahrten mit den Ingenieuren Daten durchzugehen oder Dinge zu besprechen, die ihm am Auto nicht gefallen. Juan-Pablo tut das und hat sich so ein besseres Verständnis für das Auto erarbeitet." Worte, die "Schumi II" zu denken geben werden.
Nachdem Juan-Pablo Montoya wegen mangelnder Fitness und viel zu vielen Fahrfehlern in der ersten Saisonhälfte noch in der Kritik stand, scheint sich das Blatt nun zu Gunsten des Kolumbianers gewendet zu haben. Die Chefetage glaubt jedenfalls zurzeit eher, dass Montoya in die Fußstapfen von Michael Schumacher treten kann: "Juan-Pablo wird ein Herausforderer für Michael werden. Ich sage ihm immer wieder: Du musst Michael studieren, vor allem außerhalb des Autos. Der lebt jeden Tag für den Sport."

