• 26.07.2010 19:55

Williams muss an den Starts arbeiten

Williams-Technikchef Sam Michael analysiert das Hockenheim-Wochenende: Über Untersteuern in Q3, schlechte Starts, Reifenstrategien und Upgrades für Ungarn

(Motorsport-Total.com) - Punkte holen - das hatten sich die beiden Williams-Piloten Rubens Barrichello und Nico Hülkenberg für den Deutschland-Grand-Prix vorgenommen. Nach dem Qualifying am Samstag war die Ausgangslage dafür auch gegeben: Barrichello stand auf Startplatz acht, Hülkenberg auf zehn. Doch im Rennen sprangen nur die Plätze zwölf und 13 heraus. Im Teaminterview analysiert Williams-Technikchef Sam Michael das Hockenheim-Wochenende.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg fuhr einen langen Stint auf den superweichen Reifen

Frage: "Wie sehr hat das unbeständige Wetter am Freitag und am Samstag eure Vorbereitungen auf ein trockenes Rennen beeinträchtigt?"
Sam Michael: "Es hat sich insofern ausgewirkt, dass wir ein paar neue Teile dabei hatten, die wir testen wollten. Das konnten wir wegen des schlechten Wetters aber nicht tun. Wir werden nun in Budapest damit fahren. Alles andere, inklusive die Arbeit an Abstimmung, Reifen und Kühlung, konnten wir am Freitagnachmittag erledigen."#w1#

Frage: "Ihr hattet am FW32 in Hockenheim noch ein paar Updates dabei. Welche waren dies und wie haben sie sich auf die Performance ausgewirkt?"
Michael: "Wir hatten an beiden Autos überarbeitete Diffusoren. Sie haben gut funktioniert und die Rundenzeiten beider Fahrer deutlich verbessert."

Frage: "Zum zweiten Mal innerhalb von drei Rennen hattet ihr beide Autos in Q3. Aber keiner der beiden konnte seine Zeiten aus Q2 wiederholen. Woran lag das?"
Michael: "Beide Autos waren in Q2 super unterwegs. Vor diesem Hintergrund dachten wir, dass wir in Q3 die Plätze sieben und acht holen können. Aber sowohl Rubens als auch Nico bekamen in Q3 am Ende ihrer schnellsten Runden zu viel Untersteuern, deshalb hat es nur zu den Plätzen acht und zehn gereicht."

"Sowohl Rubens als auch Nico bekamen in Q3 am Ende ihrer schnellsten Runden zu viel Untersteuern." Sam Michael

Frage: "Beide Fahrer hatten einen schlechten Start. Lag das einfach daran, dass sie auf der dreckigen Seite standen oder hatten sie technische Probleme?"
Michael: "Es war eine Kombination aus beidem. Beide standen auf der dreckigen Seite, was beim Losfahren grundsätzlich beeinträchtigt. Wir hatten aber keine technischen Probleme als solches, aber müssen wir intensiv daran arbeiten, unsere Starts zu verbessern."

Frage: "Nico ist bis Runde 34 auf den superweichen Reifen geblieben. Wie gut haben die Reifen gehalten und war das rückblickend betrachtet die beste Strategie für ihn?"
Michael: "Nico ist einen langen ersten Stint gefahren, vielleicht war er ein paar Runden zu lang. Wir hatten bei ihm mit dieser Strategie nichts zu verlieren, weil er ohnehin aus den Punkten herausgefallen wäre. Wir haben einen längeren Stint riskiert für den Fall einer Safetycarphase, von der er profitiert hätte. Aber die kam nicht."

Frage: "Was können wir in Ungarn vom FW32 erwarten?"
Michael: "Wir werden in Ungarn weitere Upgrades dabei haben. Das Team arbeitet hat, um das Auto von Rennen zu Rennen kontinuierlich weiter zu verbessern. Wir haben für Ungarn dieselbe Zielsetzung wie in der ganzen Saison - im Qualifying beide Autos in die Top 10 zu bringen und im Rennen mit beiden Punkte zu holen."