• 04.04.2011 14:16

  • von Sebastian Fraenzschky

Williams: Melbourne abgehakt, Sepang kann kommen

Nach dem unglücklichen Saisonstart in Australien blickt Williams optimistisch nach Malaysia - Mit Verbesserungen am Auto heißt die Zielsetzung für beide Piloten Top 10

(Motorsport-Total.com) - In Australien strandeten die zwei Williams vorzeitig und ließen mögliche Punkte liegen. Ob der Kurs in Sepang dem FW33 liegt, bleibt abzuwarten. Technikdirektor Sam Michael analysiert: "Sepang wird sowohl von zwei Hochgeschwindigkeits-Kurvenkombinationen als auch von einigen langsamen Kurven charakterisiert. Zudem gibt es drei lange Geraden. Das Setup verlangt deshalb eine perfekte Abstimmung auf die schnellen Streckenteile. Die aerodynamische Effizienz ist entscheidend. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass der verstellbare Heckflügel einen größeren Einfluss auf das Überholen haben wird als beim Saisonauftakt."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello ging in Australien leer aus. In Sepang will er in die Punkte

Zwischen den zwei Rennen tüftelten die Williams-Techniker weiter an der Aerodynamik und dem Antrieb. Da der Frontflügel 2011 nicht mehr verstellt werden darf, gilt diesem Bauteil neben dem Antrieb und KERS besondere Beachtung. Michael fährt fort: "Wir haben ein Aero-Update für die Front des FW33 entwickelt, welches wir mit nach Malaysia bringen werden. Auch beim Getriebe und KERS haben wir Verbesserungen parat. Es wird interessant zu sehen, wie gut unser Fahrzeug auf diesem mittel- bis sehr schnellen Kurs funktioniert. Unser Ziel ist, beide Autos in die Punkte zu bringen."

Fahrer freuen sich auf Sepang

"Trotz des ernüchternden Resultates in Australien fühle ich mich in Auto und Team wohler." Pastor Maldonado

Nach einem verkorksten Qualifiying und Startplatz 17 war für Routinier Rubens Barrichello das Rennen in Melbourne eigentlich schon am Samstag gelaufen. Am Renntag stellte der Brasilianer seinen FW33 in Runde 48 mit defekter Kraftübertragung ab. Den Saisonauftakt hat "Rubinho" abgehakt und blickt gespannt auf Sepang: "Ich bin sehr gern in Malaysia und die Strecke mag ich sehr. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit stellen die Fitness der Fahrer auf die Probe. Da der Reifenverschleiß auf diesem Kurs sehr hoch ist, wird es sehr wichtig sein, ein gutes Setup zu erarbeiten. Ich freue mich auf das Wochenende auf dieser unglaublichen Strecke. Ich hoffe ein gutes Resultat zu holen und ein paar Punkte mitzunehmen."

In Malaysia will Maldonado seine Streckenkenntnis ausspielen und hofft auf Fortschritte im Team: "Sepang kenne ich vom GP2-Rennen 2009. Bei diesem Lauf zur Asia-Serie belegte ich Rang zwei. Es ist eine sehr technische Strecke. Ich denke, dass unser Auto viel Potenzial hat, und wenn wir hart genug arbeiten, wird unsere Performance zulegen."

Pastor Maldonado heiß auf Punkte

Zielsetzung des Newcomers ist, bei jedem Grand Prix zu lernen und unter den ersten Zehn mitzumischen: "Mit Blick voraus sollte Ankommen und von Rennen zu Rennen verbessern unser Ziel sein. Ich würde sowohl im Qualifying als auch im Rennen gerne in den Top 10 sein. Ich denke, das ist möglich. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir in Melbourne die Ziellinie gesehen hätten, doch ich habe bei diesem ersten Einsatz viel gelernt. Nun bin ich erfahrener und weiß, wie ein Formel-1-Wochenende mit all den Abläufen aussieht."¿pbvin|512|3561||0|1pb¿Auf den Motorenlieferanten wartet in Malaysia eine Herausforderung. "Aus der Sicht von Cosworth dreht sich in Malaysia alles um die enorme Hitze und Luftfeuchtigkeit, welche großen Einfluss auf die Leistung des Motors hat. Wir fahren mit spezifischen Motoreinstellungen, um diesen Effekten entgegenzuwirken, genau wie wir es an ähnlichen Orten wie beispielsweise Singapur machen. Durch die feuchte Luft reduziert sich die Leistung, weil der Sauerstoffanteil geringer ist und somit weniger verbrannt werden kann", heißt es in der offiziellen Pressemitteilung.

"Die Kühlung ist durch die hohen Umgebungstemperaturen ein Problem. In diesem Fall ist die hohe Luftfeuchte sogar positiv, weil der hohe Wasseranteil die Effizienz der Kühler unterstützt. Der Kurs hat eine interessante Mischung verschiedener Kurven. Einige langsame, einige schnelle Passagen sowie zwei sehr lange Geraden auf denen der Fahrer jeweils über zehn Sekunden Vollgas gibt. Unterm Strich ist Malaysia ein guter Test für das gesamte Motorpaket. Die Fahrbarkeit, das nutzbare Drehmoment sowie die Robustheit der Motorenmappings werden auf eine harte Probe gestellt", fassen die Verantwortlichen zusammen.