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Michael: "Wahres Potenzial noch nicht gezeigt"
Williams-Technikchef Sam Michael erklärt, was in Melbourne daneben lief und beurteilt die technischen Gegebenheiten nach dem ersten Rennen
(Motorsport-Total.com) - Das Ergebnis des Grand Prix von Australien liest sich für das Williams-Team ernüchternd. Sowohl Rubens Barrichello als auch Pastor Maldonado sahen die Zielflagge in Melbourne nicht. Technikchef Sam Michael erkannte dennoch das Potenzial des neuen FW33 und blickt dem anstehenden Grand Prix von Malaysia zuversichtlich entgegen.
Im Interview spricht Michael über die genauen Ausfallgründe bei Barrichello und Maldonado in Melbourne, bewertet die Leistung von Neuzugang Maldonado sowie die Pirelli-Reifen und den verstellbaren Heckflügel.

© xpb.cc
Technikchef Sam Michael musste in Melbourne zwei Ausfälle notieren
Frage: "Sam, keiner der beiden Williams konnte den Grand Prix von Australien beenden. Was hat die Ausfälle von Rubens Barrichello und Pastor Maldonado verursacht?"
Sam Michael: "Wir hatten am Wochenende an beiden Fahrzeugen Getriebeschäden zu beklagen. An Pastors Auto ist das Problem bereits früh im Rennen aufgetreten, Rubens musste in Runde 48 ebenfalls aufgeben. Wir sind gerade dabei, den Problemen auf den Grund zu gehen."
Frage: "Bei Rubens gab es bereits am Samstagvormittag im Freien Training ein Ölleck im Getriebe. Hat das in Bezug auf seinen Ausfall im Rennen eine Rolle gespielt?"
Michael: "Nein, das hatte damit nichts zu tun. Das Problem, das wir am Samstag hatten, lag in einer fehlerhaften Dichtung im hinteren Teil des Getriebes begründet. Daraufhin trat ein Leck auf und Öl trat aus."
Frage: "Was sagst du zum Formel-1-Debüt von Pastor Maldonado?"
Michael: "Pastor hat im Qualifying eine gute Leistung gezeigt, obwohl er nach seinem Dreher im dritten Freien Training wenig fahren konnte. Er hat sich davon nicht beirren lassen, musste seinen letzten Run jedoch wegen eines Bremsplattens abbrechen. Sein Rennen war dann aufgrund des Getriebeschadens ebenfalls viel zu früh beendet. Er konnte sein wahres Potenzial noch nicht zeigen."
Frage: "Wie schätzt du die Konkurrenzfähigkeit des FW33 in Melbourne ein?"
Michael: "Vor dem Hintergrund, dass wir nicht viel zum Fahren kamen und auch nicht viel Setup-Arbeit haben vornehmen können, bin ich zufrieden. Im Wagen steckt noch deutlich mehr Potenzial. Ich hoffe, wir können dies in den kommenden Rennen unter Beweis stellen."
Frage: "Gestaltete sich das Abbauen der Pirelli-Reifen so wie erwartet?"
Michael: "Wenngleich der Abrieb auch in Melbourne noch ziemlich hoch war, so bauten die Reifen insgesamt doch langsamer ab, als von vielen Teams erwartet wurde. Sergio Perez aus dem Sauber-Team hat ein tollen Job gemacht und das Renen mit nur einem Boxenstopp zu Ende gefahren."
Frage: "Was hältst du nach dem ersten Rennen vom verstellbaren Heckflügel? Hat er die Erwartungen aus deiner Sicht erfüllt?"
Michael: "Es ist noch zu früh, um ein endgültiges Urteil abgeben zu können. Solange das System funktioniert hat, hat es aus meiner Sicht einen wertvollen Beitrag geleistet. Nach etwas mehr Feintuning sollte der gewünschte Effekt eintreten, nämlich bei Überholmanövern entscheidend zu unterstützen."
Frage: "Was erwartest du vom bevorstehenden Rennen in Malaysia?"
Michael: "Wir hoffen genau wie vor Melbourne auch in Sepang auf ein Top-10-Ergebnis im Qualifying und auf WM-Punkte mit beiden Fahrzeugen."

