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Williams in Sotschi: Wieder keine optimale Strategie

Valtteri Bottas hat schon vor seinem Ausfall eine Position gegen Sebastian Vettel verloren, und zwar wie so oft an der Box - Freude bei Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Dass Valtteri Bottas in der letzten Runde von Kimi Räikkönen aus dem Rennen geschoben wurde, kostete das Williams-Team beim Grand Prix von Russland 2015 einen sicher scheinenden dritten Platz. Aber gekostet haben in Sotschi nicht nur Faktoren, die das Team nicht selbst in der Hand hatte, sondern einmal mehr auch eigenes Unvermögen im Bereich der Strategie.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel

Williams verlor eine Position gegen Ferrari wieder einmal beim Boxenstopp Zoom

Bottas lag an zweiter Stelle, als er in der 26. Runde von Supersoft auf Soft wechselte - nur noch eine halbe Sekunde vor Sebastian Vettel, obwohl er zwischendurch schon drei Sekunden Vorsprung hatte. Vettel kam erst vier Runden später zum einzigen Boxenstopp - und lag danach dreieinhalb Sekunden voran. Beinahe wäre Bottas sogar noch hinter Kimi Räikkönen zurückgefallen, mit dem es schon beim Rausfahren aus der Box fast zu einer Berührung gekommen wäre.

"Das Team hat die richtigen Strategieentscheidungen getroffen", analysiert Rob Smedley. Denn seiner Meinung nach war nicht der frühere Boxenstopp, sondern Ferraris Tempo für den Positionsverlust verantwortlich: "Wir kamen vor Ferrari an die Box und hatten ein bisschen Probleme auf dem harten Reifen, wie alle anderen auch. Damit hatten wir gerechnet. Aber das war unsere Chance, Sebastian hinter uns zu halten, denn auf dem weichen Reifen war der Abbau relativ hoch."

Auch Bottas, dem Smedley eine "brillante Fahrt" attestiert, glaubt nicht, dass ihm eine andere Strategie geholfen hätte, vor Vettel zu bleiben: "Vielleicht ein bisschen. Das Problem war, dass ich im Verkehr steckte und nicht schneller fahren konnte. Sebastian war am Ende des ersten Stints einfach ein bisschen schneller. Ich glaube, wir hätten nichts tun können." Dafür spricht auch, dass Vettel vor der letzten Runde schon fast 20 Sekunden Vorsprung auf Bottas herausgefahren hatte.

Ausschließlich erfreulich wird der vierte Platz von Felipe Massa bewertet. Der Brasilianer qualifizierte sich aus Eigenverschulden nur als 15., gewann am Start drei Positionen und musste sich dann erst einmal in Geduld üben, weil er im Gegensatz zu den meisten seiner direkten Konkurrenten auf den härteren Pirelli-Reifen startete: "Leider habe ich am Anfang ein bisschen Zeit beim Überholen verloren, als ich auf harten Reifen war."


Fotostrecke: GP Russland, Highlights 2015

"Nasr, Kwjat hat vier, fünf Runden gedauert, Alonso - das hat gekostet. Aber mit dem Supersoft war das Tempo dann erstaunlich. Ich bin sehr glücklich mit diesem Rennen. Wenn ich gestern ein besseres Qualifying hinbekommen hätte, würde ich jetzt auf dem Podium stehen", lächelt Massa, dem am Ende 9,9 Sekunden auf den drittplatzierten Sergio Perez fehlten. Beschweren will er sich darüber nicht: "Das hätte ich vor dem Rennen sofort unterschrieben!"