Williams: "Für das Rennen gut gerüstet"

Mit den Startplätzen drei (Montoya) und neun (Schumacher) ist das Williams-Team für das morgige Rennen gut gerüstet

(Motorsport-Total.com) - So schlimm, wie man nach den Wintertests und dem blamablen gestrigen Qualifying annehmen musste, kam es für BMW-Williams dann doch nicht: Juan-Pablo Montoya sicherte sich den ausgezeichneten dritten Startplatz, Ralf Schumacher geht von Position neun aus ins Rennen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya unmittelbar vor seiner schnellen Qualifying-Runde

Letzterer erwischte von Anfang an kein optimales Wochenende, war zusätzlich dadurch gehandicapt, dass er schon als Vierter seinen Angriff starten musste: "Heute habe ich für meine Leistung vom Freitag bezahlen müssen, weil ich als einer der Ersten fahren musste, die Streckenbedingungen aber naturgemäß im Laufe des Qualifyings immer besser werden." Dazu kam "ein Fehler im ersten Sektor, der mich ein paar Zehntelsekunden gekostet hat."

Schumacher kam wieder nicht ideal durch die erste Kurve, die ihm schon am Freitag Kopfzerbrechen bereitet hatte, wenngleich seine Runde insgesamt wesentlich besser war als im ersten Teil des Qualifyings. Vom neunten Startplatz aus hat er angesichts des schwer einzuschätzenden Feldes noch alle Chancen auf Punkte, denn "über die beiden Sauber-Fahrer vor mir mache ich mir wenig Gedanken. Ich gehe davon aus, dass sich das im Rennen regulieren wird."

Gegen Montoya musste der WM-Vierte der vergangenen Saison eine weitere Trainingsniederlage hinnehmen, weil der Kolumbianer einen seiner besseren Tage erwischte, wie er selbst angab: "Es ist ganz gut gelaufen. Im Warm-Up bin ich nur ein paar Runden gefahren, aber dreimal an derselben Stelle ausgerutscht. Das Auto war sehr schwierig zu fahren, nachdem wir einiges an der Abstimmung geändert hatten. Zunächst war ich über diese Änderungen richtig sauer, aber schließlich waren sie doch nicht so schlecht."

"Das Auto war berechenbar und ließ sich gut handeln", so der Williams-Pilot weiter, der den Bärenanteil seines Rückstands zu den Ferraris übrigens im letzten Sektor aufriss, obwohl er eigentlich im ersten Abschnitt ein schlechteres Gefühl hatte: "Ich habe im ersten Sektor etwas Zeit verloren, weil ich dort nach meinen Erfahrungen aus dem Warm-Up vorsichtig war, um nicht noch einmal im Gras zu landen. Ich denke, alles in allem habe ich einen guten Job gemacht."

"Es hätte heute viel schlechter für uns laufen können", sagte Chefingenieur Sam Michael nach der Session. "Allerdings ist sehr schwer abzuschätzen, wo man wirklich steht, weil man ja nicht weiß, wer im Qualifying mit welcher Spritmenge gefahren ist. Ich denke, morgen im Rennen wird sich zeigen, dass wir ähnlich viel Benzin an Bord hatten wie Ferrari. Ganz offensichtlich sind wir noch ein ganzes Stück weg von ihnen. Wir setzen alles daran, uns weiter zu verbessern."

"Zufrieden mit dem Ergebnis" gab sich auch BMW-Sportdirektor Dr. Mario Theissen, der seine Mannschaft "für das Rennen gut gerüstet" sieht: "Der heutige Samstag ist für unser Team deutlich besser verlaufen als das erste Qualifying. Es ist uns bereits im freien Training gelungen, das Auto viel besser abzustimmen als gestern. Juan-Pablo hat dies optimal umsetzen können, bei Ralf hat es leider nicht ganz so gepasst."

Jetzt müsse man aber erst einmal "abwarten, wie schwer oder leicht die Konkurrenz unterwegs war. Aber dieses Rätsel wird erst im Rennen gelöst." Generell neigt Williams bekanntlich dazu, in derartigen Situationen konsequent zu sein und auf das Rennen zu achten. Theissen weiter: "Ich denke, wir können uns auf einige Überraschungen freuen. Das Einzelzeitfahren an sich ist ein absoluter Gewinn, das Nachtankverbot führt jedoch zu einem verzerrten Bild."