BMW-Williams am Freitag schwer geschlagen
Im Winter wurde nicht geblufft: BMW-Williams hatte am ersten Trainingstag in Melbourne mit der Spitze nichts zu tun
(Motorsport-Total.com) - Eine schwere, aber auch eine erwartete Niederlage musste das BMW-Williams-Team beim ersten Qualifying zum Grand Prix von Australien hinnehmen. Juan-Pablo Montoya wurde immerhin Zehnter, Ralf Schumacher schlitterte aber auf Platz 16 in ein Debakel.

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Viel Rauch um wenig Speed bei Ralf Schumacher...
Der Deutsche ging als vierter Pilot ins Einzelzeitfahren, erwischte den ersten Sektor nicht optimal und lag dann lange sogar ganz am Ende des Klassements, ehe die Nachzügler an der Reihe waren. Er machte anschließend keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, relativierte aber den großen Rückstand von fast zwei Sekunden zum Teil: " Den ersten Sektor habe ich komplett verhauen, dort habe ich viel Zeit verloren. Das war das Problem. In langsamen Kurven hat mein Auto stark untersteuert."
"Wenn ich mir das Qualifying insgesamt anschaue, dann haben wir noch viel Arbeit vor uns", fuhr er fort. Diese Ansicht teilte auch Chefingenieur Sam Michael, der das Abschneiden als "fraglos enttäuschend" bezeichnete: " Wir haben nun erstmals ein echtes Bild davon, wo wir stehen. Jetzt werden wir hart arbeiten, um unsere Autos für das morgige Abschluss-Qualifying und das Rennen zu verbessern. Der neue Ablauf an sich hat gut funktioniert, unser Zeitplan hat gepasst."
BMW-Sportchef Gerhard Berger fand immerhin das Prozedere "okay, daran gibt es nichts auszusetzen ? außer unsere Rundenzeiten. Ferrari und McLaren waren heute wie erwartet unterwegs, BAR hingegen deutlich besser. Wir sind dort, wo wir schon bei den Tests waren, nämlich zu weit hinten." Der Hund dürfte in der Aerodynamik begraben sein, wie ein sichtlich unzufriedener Dr. Mario Theissen im 'Premiere'-Interview kritisierte.
Einziger Lichtblick des Tages war Juan-Pablo Montoya, der fahrerisch tadellos agierte und als Zehnter zumindest zur Ehrenrettung beitragen konnte. "Ich kann mich nicht über irgend etwas Konkretes beklagen", zuckte er angesichts seines Rückstands aber fragend mit den Schultern. "Mein Auto war gut ausbalanciert. Ich habe in ein paar Kurven zwar etwas Zeit liegen lassen, aber insgesamt war meine Runde gut. Wir sind das Qualifying heute zwar konservativ angegangen, aber dennoch etwas überrascht von unserem Abschneiden."

