• 31.01.2005 19:33

  • von Marco Helgert

Williams: Eine Mischung aus Prost und Mansell

Für Teamchef Frank Williams ist Mark Webber ein künftiger Star der Formel 1 - der Australier wiederum weiß, was von ihm erwartet wird

(Motorsport-Total.com) - Schon als bekannt wurde, dass Mark Webber in der Saison 2005 für das BMW WilliamsF1 Team fahren würde, bekam der Australier zahlreiche lobende Worte seines neuen Teamchefs zu hören. Auch bei der offiziellen Präsentation des Williams BMW FW27 in Valencia änderte sich daran nichts. Webber habe das Potenzial ein ganz Großer des Sports zu werden, auch wenn ihm bisher ein besseres als Ergebnis als ein Fünfter Platz verwehrt blieb.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Auch Mark Webber muss 2005 zeigen, dass das viele Lob gerechtfertigt ist

"Er ist sehr fokussiert, unheimlich fit und dabei ein wenig so, wie jemand anderer in einem roten Auto (gemeint ist Michael Schumacher im Ferrari; d. Red.), der sieben Tage die Woche mental voll dabei ist", erklärte Frank Williams in Valencia. Dabei hatte der Engländer immer gute Beziehungen zu Australiern, immerhin kam der erste Weltmeister in einem Auto von Williams ebenfalls aus "down under" - Alan Jones.#w1#

"Eine Mischung aus Nigel Mansell und Alain Prost"

Doch mit dem Weltmeister von 1980 sei Webber keineswegs vergleichbar. "Er ist das Gegenteil von Alan Jones, vielmehr eine Mischung aus Nigel Mansell und Alain Prost", so der 62-Jährige. "Er hat die ungeheure Entschlossenheit, wie Mansell, denkt dabei aber immer nach, wie Prost." Diese Attribute kommen nicht von ungefähr. Mansell war der Prototyp des kämpfenden Rennfahrers, der nie aufgab, immer alles gab. Prost war der Denker, der alles einem Prozess und dem Ziel unterordnete.

Webber wiederum ist ein offener Fahrer, der durchaus seine Meinung offen äußert, dabei aber zumeist versucht, keine unfairen Attacken zu reiten. Zudem zeigte sich bei Jaguar, dass er auch äußerst loyal ist, zu seinem Team steht und viel Kraft in die Entwicklung des Teams investiert. Noch aber hat der Australier als bestes Resultat einen fünften Platz in Melbourne 2002 zu bieten - in einem Minardi. Heidfeld, sein diesjähriger Teamkollege, wiederum kann einen Podestplatz (Brasilien 2001 im Sauber; d. Red.) vorweisen.

Webber: "Noch habe ich nichts Großartiges gezeigt"

"Noch habe ich in der Formel 1 nichts Großartiges gezeigt", erklärte Webber selbstkritisch. "Ich habe noch nicht so viel erreicht wie beispielsweise Nick. Das Testen ist eine Sache, die Rennen eine andere. Ich muss noch sehr viel mehr tun. Aber ich bin von den Leuten, mit denen ich arbeite, verwöhnt. Ich bin einfach begeistert von den Jungs. Ich bin in einer sehr glücklichen Situation und ich möchte das Beste daraus machen."

"Wenn man in ein Team kommt, und Leute wie Frank und Patrick (Head) führen es, dann muss man das, was sie sagen, annehmen", erklärte er weiter. "Sie sind wie Väter für dich. Sie sind sehr respektierte Leute und in ihrem Sport Legenden. Ich möchte von ihnen lernen und mit dem gesamten Team gute Dinge erreichen."