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  • 28.02.2009 09:49

  • von David Pergler

Wiggins: Es ist teuer, von den USA aus zu operieren

Keith Wiggins, ehemaliger Teamchef des Pacific Teams und Boss des heutigen HVM-IndyCar-Teams macht sich einige Gedanken zum neuen USF1-Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Seit der Veröffentlichung des USF1-Projektes mehren sich prominente Stimmen aus dem Umfeld des US-Rennsports. Klar, ein amerikanisches Formel-1-Team wird nicht alle Tage aus der Taufe gehoben. Keith Wiggins ist gegenwärtig der Teamchef des Teamchef des HVM-Teams, ein Rennstall aus der IndyCarserie.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos Paul Stoddart Keith Wiggins

Keith Wiggins (rechts) freut sich auf das USF1-Team, sieht aber auch Probleme

HVM war ursprünglich bei den ChampCars unterwegs und hieß dank des damaligen Teilhabers Paul Stoddart "Minardi Team USA", bevor man im Zuge der Wiedervereinigung der beiden rivalisierenden großen US-Formelklassen in die IndyCar wechselte. Wiggins kennt das Formel-1-Geschäft, immerhin war der Brite von 1994 bis 1995 des damaligen Pacific-Teams.#w1#

Gemeinsam mit Roger Penske ist er der einzige Mann im IndyCar-Paddock, der auch schon ein Formel-1-Team zu betreuen hatte. "Es ist sehr schwierig, ein völlig neues Formel-1-Team aus dem Boden zu stampfen, aber es gibt viele Faktoren, die anzeigen können, wie kompliziert es sein wird. Es gibt einige Fragen zu beantworten. Wo bekommt das Team seine Chassis her? Wer wird den Motor liefern? Es gibt eine ganze Menge Aspekte, die man gemeinsam mit der Unterbringung und dem Personal klären muss", meint Wiggins zum Projekt USF1.

Wiggins schlägt Allmendinger als Pilot vor

"Es ist machbar, wen man das Budget dazu hat. Man braucht gute und erfahrene Leute. Für alles ist eine vernünftige Planung von Nöten, besonders, nachdem der Rennstall sein Hauptquartier hier in den USA haben soll. Das geschätzte Budget für dieses Team ist sehr gut, es ist aber ein kleineres Budget. Damit fährt man nicht an der Spitze, aber das hängt wirklich von einer Reihe Faktoren ab, die wir noch nicht kennen."

"Das geschätzte Budget ist sehr gut." Keith Wiggins

Die Stationierung von USF1 außerhalb Europas in den USA sieht Wiggins durchaus kritisch: "Es ergeben sich durch das US-basierte Hauptquartier logistische Probleme. Man hat ein wenig Angst, dass das zu einer großen Behinderung geraten könnte. Wie handhabt man das mit der FOCA? Es ist mit Sicherheit teuer, von den USA aus in der Formel 1 zu fahren."

Schlussendlich gilt noch zu klären, wer mit den Autos fahren soll: "Es ist auch wichtig, über die eigenen Fahrer nachzudenken. Ideal wäre ein Fahrer, der sich mit den Autos und den Strecken auskennt. A.J. Allmendinger dürfte der beste amerikanische Pilot sein, der für diesen Sport das beste Potenzial mitbringt. Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich das weiterentwickelt."

A.J. Allmendinger hat seine rennfahrerische Ausbildung im Formelsport absolviert, bevor er 2006 in die NASCAR einstieg und der er auch nach eigener Aussage die größte Priorität beimisst. Interessant ist, dass Wiggins nicht auf Anhieb einen Fahrer aus seinem IndyCar-Umfeld genannt hat, sondern einen Stockcar-Piloten.