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Wie Sutils Traumstrecke aussehen würde

Adrian Sutil spielt Hermann Tilke: Welche Passagen er in seine Traumstrecke einbauen würde, was er an anderen Strecke schätzt und was er gar nicht mag

(Motorsport-Total.com) - Die Frage nach der Lieblingskurve ist für viele Formel-1-Piloten schwer zu beantworten. Überraschenderweise sprachen sich Sebastian Buemi, Lewis Hamilton und Pedro de la Rosa im Vorjahr auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' überraschend für die schnelle Pouhon-Doppel-Linkskurve in Spa-Francorchamps aus.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Nach der Kemel-Geraden in Spa geht es auf Sutils Kurs in das Senna-S

Nun macht Adrian Sutil aus der Not eine Tugend und konstruiert für 'Spox.com' seine Lieblings-Rennstrecke. Seine Inspirationen sind klar: "Die Nordschleife ist der Wahnsinn", schwärmt er. "Da kannst du eigentlich jede Passage nehmen, es gibt dort keine langweilige Kurve. Leider bin ich dort immer nur mit einem PKW gefahren. Aber die waren auch immer schnell und es hat viel Spaß gemacht."

Seine weiteren Lieblingspassagen: "Der erste Sektor in Suzuka ist ziemlich cool zu fahren. Die Eau Rouge in Spa würde ich auch auf keinen Fall vergessen, obwohl man sie im Formel-1-Auto voll fahren kann. Die lange Gerade ist so gut zum Ansaugen und Überholen - einfach zum Rennen fahren. Außerdem ist die Mauer so nah dran, dass du dir zweimal überlegst, was du machst."

Und genau aus diesem Grund beginnt er auf einem Blatt Papier gleich einmal mit der La-Source-Haarnadel, zeichnet die Eau Rouge auf und fügt die lange Kemel-Gerade hinzu. Vor lauter Freude ist der Force-India-Pilot gar nicht mehr zu bremsen: "Die Strecke würde bestimmt zehn Kilometer lang. Eine coole Strecke muss lange Geraden haben, auf denen man überholen kann. Dazu muss die Strecke anspruchsvoll sein und am besten noch irgendwo liegen, wo es oft regnet."

Sutils integriert nach den ersten Spa-Kilometern seine weiteren Lieblings-Streckenteile: Das Senna-S, ein Infield wie in Silverstone, den berüchtigten Turn 8 in Istanbul mit seinen vier Scheitelpunkten, eine Gerade wie in Schanghai und eine Doppel-Rechtskurve wie in Jerez. "Eine Schikane muss auch drin sein", meint er. Und lässt sich vom Kurs auf der Ile de Notre Dame inspirieren: "Am besten wie die in Montreal vor Start und Ziel, wo man so richtig über die Randsteine räubern kann."

Und für den Schluss der Runde hat sich Sutil noch ein paar besondere Leckerbissen beiseite gelegt: "Fast immer kommt vor Start und Ziel ja eine Schikane. Das lassen wir einfach mal weg. Wir kommen aus den Esses in Suzuka zurück auf die Start-und-Ziel-Gerade von Spa." Auch wenn der Deutsche offenbar viele Lieblingspassagen hat, gibt es auch Teile, die er am liebsten vergisst: "Abu Dhabi hat mir gar nicht gefallen, da war es ziemlich langweilig."

Seine konkreten Kritikpunkte: "Trotz der breiten Strecke und der langen Geraden ist Überholen extrem schwierig. Die erste Gerade ist zu lang und die zweite zu kurz. Du saugst dich auf der ersten Gerade an den Vordermann an, kannst aber noch nicht überholen. Danach bist du zwar halbwegs dran, aber die zweite Gerade ist dann zu kurz, um vorbeizuziehen."