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Wie soll das dritte Qualifying spannender werden?
Pat Symonds und Nick Heidfeld machen sich Gedanken über das Qualifying und wie man es künftig im dritten Abschnitt spannender machen könnte
(Motorsport-Total.com) - Das neue Ausscheidungsfahren, da sind sich fast alle Experten einig, zählt mit zum Spannendsten, was die Formel 1 im Qualifying bisher zu bieten hatte. Allerdings gibt es auch noch eine kleine Baustelle: Im entscheidenden dritten Abschnitt bummeln die zehn Finalisten zunächst einige Runden langsam um den Kurs, um Benzin zu verbrennen und somit die Autos leichter zu machen.

© CN/F1Total.com
Einige wünschen sich für das dritte Qualifying wieder ein Einzelzeitfahren
Dies liegt daran, dass Q3 mit der Startbenzinmenge für das Rennen in Angriff genommen werden muss - davon versprechen sich die Formel-1-Verantwortlichen spannendere Grids, weil es so schon mal vorkommen kann, dass ein etwas langsameres Fahrzeug mit einem kürzer angelegten ersten Rennstint weit nach vorne fahren kann. Die ganz große Spannung, die man sich ursprünglich davon versprochen hatte, kam jedoch nur selten wirklich zustande.#w1#
Comeback des Einzelzeitfahrens in Q3?
Renault-Chefingenieur Pat Symonds wünscht sich daher einen neuen Ansatz für das Top-10-Finale: "Es gibt vieles, das für ein Einzelzeitfahren in Q3 spricht", erklärte er gegenüber 'F1 Racing'. "Bringen wir den Chaosfaktor zurück, mischen wir die Startaufstellung durch! Machen wir den Job des TV-Regisseurs einfacher! Am wichtigsten ist aber, dass das Qualifying ein gutes Rennen begünstigt, aber ein System, bei dem das schnellste Auto vorne steht, bewirkt genau das Gegenteil."
Es sei auch nicht so einfach, die Startpositionen auszulosen, wie es auf so manchem Stammtisch diskutiert wird: "Was sagen wir zu umgedrehten oder halb umgedrehten Startaufstellungen? Die Leute sagen immer, dass in der GP2 so toll überholt wird, aber das ist natürlich so, weil der schnellste Fahrer auf dem achten Platz steht. Ich glaube, man muss da einfach grob umdenken, aber darin sind wir in der Formel 1 eben nicht sehr gut", seufzte der Brite.
Nick Heidfeld sieht das aktuelle Qualifying grundsätzlich recht positiv: "Meiner Meinung nach ist es das beste Format seit langem, aber in einer Sache sind sich alle Fahrer einig: Wir wollen den letzten Qualifyingdurchgang mit Benzin nicht. Niemand weiß, wo er steht", bemerkte der BMW Sauber F1 Team Pilot. "Ansonsten wäre ich in Monza auf der Pole Position gestanden. Das wäre für mich und für das Team ein fantastisches Ergebnis gewesen."
Pole Position nun weniger wert als früher
Und weiter: "Zuvor haben die Leute gesagt, dass man dann im Rennen sieht, wer mit wie viel Benzin unterwegs war und man dann die Kalkulationen anstellen kann. Das hat jedoch nie jemand getan. Dadurch verliert das Qualifying an Qualität. Ich kann auch nicht sehen, dass dadurch die Rennen deutlich besser werden. Jene Zeiten, die die Leute in der Qualifikation fahren, werden sie auch im ersten Abschnitt des Rennens fahren."
Heidfeld ist übrigens kein grundsätzlicher Gegner des Einzelzeitfahrens, könnte sich - ähnlich wie Symonds - eine Rückkehr dieses Systems zumindest für das Top-10-Finale durchaus vorstellen: "Ich habe beides gemocht", sagte er über den alten und neuen Modus. "Nun ist es manchmal etwas schlechter wegen des Verkehrs. Manchmal hat man Pech und manchmal hat man Glück. Für die Zuschauer ist es jetzt aber vielleicht besser."

