Jordan: Formel 1 hat den Tabakriesen viel zu verdanken
Der ehemalige Teamchef weiß um den Verdienst der Tabakhersteller in der Formel 1, auch wenn man das Tabaksponsoring moralisch in Frage stellen müsse
(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan hat sich jahrelang auf die Dollarmillionen von 'Gallaher' verlassen können, die ihre Zigarettenmarke 'Benson+Hedges' auf den Jordan-Boliden bewarben. Im Januar 2005 verkaufte der Ire seinen Rennstall an die Midland Group des russischen Stahlmilliardärs Alexander Shnaider.

© Jordan
Auch 'Benson+Hedges' musste bereits mit Tricks ein Tabakwerbeverbot umgehen
Nicht zuletzt wegen seines Tabaksponsors genießt der 58-Jährige nun seinen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen. Ohne diesen Hauptsponsor hätte es Jordan Grand Prix wohl zuletzt nicht mehr gegeben.#w1#
Doch die Formel 1 muss wegen des in der EU gültigen Tabakwerbeverbots umdenken. 'British American Tobacco' hat seine Anteile am BAR-Team an Honda verkauft und sich mit dem Rennen in Brasilien aus der Formel 1 verabschiedet. Gleiches tut 'Japan Tobacco', die jahrelang mit 'Mild Seven' den Renault-Rennstall finanziell unterstützt haben. Lediglich 'Philip Morris' sieht einen Sinn dahinter, rein mit dem weiß-roten Farbschema auf dem Ferrari für die Marke 'Marlboro' zu werben.
An die Tabakriesen der Formel 1 richtet Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins 'F1Racing' einen Abschiedsgruß, um ihre Leistungen für den Sport anzuerkennen: "Ich möchte nicht versuchen, ihre Existenz zu rechtfertigen und wir kennen alle das moralische Problem, aber das Tabaksponsoring hat bei fast allein Teams einen beträchtlichen Anteil am finanziellen Überleben gehabt."
"Ich bin glücklich, dass ich ihr Geld nehmen konnte. Fakt ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, 35 Jahre im Sport ohne sie überlebt zu haben", so Eddie Jordan weiter. "Das reicht von meinem eigenen Sponsoring als Fahrer mit 'Marlboro' über 'Barclay' oder 'Camel' in der Formel 3000 bis zu sogar 'Viceroy'."
Zusammen mit Sponsor 'Benson+Hedges' konnte der Jordan-Rennstall auch teurere Fahrer wie Damon Hill verpflichten. Ende der 90er-Jahre gelangen dem Team sogar Siege in der Formel: "Wir erzielten zusammen alle vier Jordan-Siege. Das bereitete viel Freude und sorgte für unglaubliche Erinnerungen."

