Lieber ein großer oder viele kleine Sponsoren?

Die Ära der Tabakwerbung geht zu Ende, weshalb momentan einige Formel-1-Teams umdenken, was ihre Sponsoringstrategie angeht

(Motorsport-Total.com) - Mit 'Marlboro' bleibt der ultimative Sponsor zwar weiterhin in der Formel 1 vertreten, doch mit 'Mild Seven' und 'Lucky Strike' verabschieden sich nach dem Grand Prix von Brasilien zwei der investitionsfreudigsten Geldgeber der vergangenen Jahre aus der Königsklasse des Motorsports. Dies führt teilweise zu einem Umdenken bei den Teams.

Titel-Bild zur News: Zigarettenstummel

Die Ära der Tabakwerbung neigt sich in der Formel 1 einem Ende zu

Die Ära des blauen Dunstes, da sind sich alle Marketingexperten einig, ist so gut wie vorbei, also drängen Unternehmen aus anderen Branchen in die Formel 1. Williams hat zum Beispiel schon Ende 1999 der Tabakwerbung abgeschworen - und mit 'AT&T' wurde gerade ein neuer Hauptsponsor vorgestellt. Angeblich soll 'AT&T' knapp 40 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, was jedoch etwas illusorisch erscheint.#w1#

Bestärkt wurde unsere Theorie, dass in Wahrheit geringere Beträge fließen, von Williams-Marketingchef Scott Garrett, früher PR-Guru für 'Heinz'-Ketchup. Der Brite betonte nämlich, es sei jetzt entscheidend, nicht nur einen großen Sponsor zu gewinnen, sondern viele mittlere und kleine - ein Modell, welches in den nächsten Jahren in die Formel 1 Einzug halten könnte: "Wir wollen nicht all unsere Eier in einen Korb legen", erklärte er gegenüber 'autosport.com'.

"Ich denke, die großen Tabaksponsoren haben bei den Teams zu einem Modell geführt, wo sie mehr von einem Sponsor abhängig sind als von mehreren Sponsoren", so Garrett. "Mit anderen Branchen, die jetzt kommen, zum Beispiel die Telekommunikation mit 'Vodafone' und so weiter, könnte man meinen, dass diese Firmen die Tabakkonzerne einfach ersetzen können. Wir wollen aber nicht alles auf einen Sponsor setzen, weil es kommerziell gesehen anders mehr Sinn macht."

Bestes Beispiel: Renault verliert zwar die gut 40 'Mild-Seven'-Millionen, kann diesen Verlust 2007 aber dank einer Einigung mit der Großbank 'ING' abfedern. Selbst ohne diesen neuen Deal hätte man sich jedoch keine akuten Sorgen machen müssen, denn mit 'elf', 'i-mode' und einigen weiteren Partnern mittlerer Größenordnung gibt es zumindest so etwas wie eine Grundsicherung. Wäre man auf 'Mild Seven' angewiesen gewesen, hätte man hingegen ein Problem gehabt...