• 10.05.2015 20:46

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Wie Mercedes Bottas im Kampf gegen Ferrari geholfen hat

Valtteri Bottas konnte in Barcelona erneut einen schnelleren Ferrari hinter sich halten - Ein Hinterbänkler-Trick und die Mercedes-Strategen haben geholfen

(Motorsport-Total.com) - Das Bild kam einem aus Bahrain bekannt vor. Valtteri Bottas hielt in seinem Williams einen schnelleren Ferrari auf, obwohl dieser weichere Reifen, ein besseres Auto und DRS-Unterstützung hatte. Doch am Finnen kam Landsmann Kimi Räikkönen dennoch nicht vorbei. "Ich habe mich an Bahrain erinnert, wo ich Vettel hinter mir halten konnte. Es war die gleiche Situation, nur in kürzerer Zeit. Ich musste einfach sichergehen, dass ich einen guten Kurvenausgang habe und keine Fehler mache", erzählt Bottas.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war nie wirklich in Schlagdistanz zu Valtteri Bottas Zoom

Denn auf dem Circuit de Catalunya ist Überholen auch mit einem schnelleren Boliden schwierig. Die Gründe dazu hatte Räikkönen schnell gefunden: Luftverwirbelungen, schneller abbauende Reifen und schlechte Traktion aus der langsamen Schikane, die ein Überholen unmöglich gemacht haben. Doch auch Bottas hat einiges dafür getan, dass der "Iceman" keine Chance hatte.

"Ich musste einfach auf der Start- und Zielgeraden sowie auf der Gegengeraden aufpassen. Man muss vielleicht so fahren, dass es für die Rundenzeit nicht gerade gut ist", sagt der Williams-Pilot. Was das bedeutet, erklärt er beispielsweise am Überrunden der Hinterbänkler. Denn er fährt nicht einfach schnellstmöglich auf sie zu: "Wenn man in schnellen Kurven aufläuft, verliert man immer Rundenzeit", erklärt er.

Man muss möglichst auf den Geraden vorbeifliegen, wie er es heute häufig gemacht hat. "Man muss immer das Beste aus der Situation machen, und wenn man die Möglichkeit hat, DRS zu bekommen, dann muss man es versuchen", so Bottas. Doch er hatte auch Hilfe von außen - oder besser gesagt von innen: "Man muss auch danke an Mercedes sagen. Wir haben eine starke Power-Unit, und ohne das wäre es sehr schwierig."

Dass Williams eines der schnellsten Autos auf den Geraden hat, ist bekannt. Doch die Motorenkollegen von Mercedes haben während des Rennens noch überlegt, wie man die Chancen zusätzlich verbessern kann: "Die Motorenleute von Mercedes haben heute strategisch sehr gut gearbeitet, damit wir uns gegen Kimi verteidigen konnten. Sie haben einen guten Job gemacht, und das hat uns enorm geholfen", lobt Rob Smedley, Leiter für Fahrzeug-Performance.


Fotos: Williams, Großer Preis von Spanien, Sonntag


"In der letzten Kurve ist Kimi nie wirklich auf sieben Zehntelsekunden herangekommen, und man muss auf drei oder vier Zehntel dran sein, um einen Überholversuch starten zu können", sagt der Brite weiter. "Uns wurde dadurch geholfen, dass er in verwirbelter Luft fuhr und dass wir den Motor strategisch gut genutzt haben." Und so steht es im direkten Duell zwischen Bottas und Ferrari mittlerweile 2:0 für den Finnen.