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Ziel verfehlt: McLaren findet Abreißvisier in Alonsos Bremsen

Mit Fernando Ausfall und Buttons 16. Platz kann sich McLaren den Traum von Punkten in Barcelona nicht erfüllen - Ursachenforschung teilweise erfolgreich

(Motorsport-Total.com) - Der Europaauftakt der Formel-1-Saison 2015 sollte den Umbruch für McLaren-Honda bringen. Und mit dem neu lackiertem MP4-30 hatte das Rennwochenende auch vielversprechend begonnen. Die gewünschten ersten WM-Punkte blieben in Barcelona jedoch aus. Beim Grand Prix von Spanien erlebten Fernando Alonso und Jenson Button im Gegenteil einen erschreckenden Sonntagnachmittag.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Nach gefährlichem Verbremser in der Box musste Fernando Alonso aufgeben Zoom

Brems- und Balance-Probleme holten die McLaren-Piloten auf dem Circuit de Catalunya in die harte Rennsport-Realität zurück. Button sprach danach von einem "beängstigenden" Fahrverhalten seines jetzt schwarzem MP4-30, während Alonso für eine Schrecksekunde in der Boxengasse sorgte.

Der Spanier konnte sein Heimrennen von Platz 13 aus starten und seine Position auch halten. Doch nach bereits 25 Runden stellte der zweimalige Weltmeister eine Veränderung im Bremsverhalten fest, die ihn an die Box zwang. "Das Problem war ein anderes als bei Jenson am Qualifying. Da war nur eine einzelne Bremsscheibe betroffen, die nicht auf Temperatur kam. Bei mir versagten aber die kompletten hinteren Bremsen", so Alonso.

Button leidet unter Fahrbarkeit

Beim Anfahren an die Box kam es dann beinahe zur Katastrophe: Die blockierten Bremsen hinderten Alonso daran, auf den Markierungen anzuhalten. Ein gekonnter Sprung des Mechanikers mit dem vorderen Wagenheber verhinderte das Schlimmste. Zu Verletzungen kam es nicht, das Auto wurde jedoch sogleich in die Garage geschoben. Das Problem wurde mittlerweile gefunden: Im Heck entdeckte das Team ein Abreißvisier im Bremsschacht.

Auch Button konnte den Punkterängen nicht ansatzweise nahe kommen. Der Brite fiel von Startplatz 14 aus schon am Start zurück und klagte über den Funkverkehr mit dem Team kontinuierlich über ein ausbrechendes Heck und durchdrehende Räder. Als 16. konnte er am Ende nur die beiden Manor-Marussia-Piloten hinter sich halten. Die Ursachenforschung für das Balance-Problem beim Weltmeister von 2009 ist noch nicht abgeschlossen.

"So sieht die Realität im Motorsport manchmal eben aus" stellt Honda-Motsportchef Yasuhisa Arai fest. "Positiv betrachtet war Fernandos Renn-Pace wenigstens sehr gut. Wir werden die Daten nun analysieren und die Fahrbarkeit für das Rennen in Monaco noch einmal verbessern."

Nächstes Ziel: Punkte in Monaco

Auch Teamchef Eric Boullier muss zugeben: "Für ein Team, das den Grand Prix von Spanien achtmal gewinnen konnte, ist es selbstverständlich ein sehr enttäuschender Nachmittag gewesen. Wir sind mit großen Ambitionen angereist, konnten diese nur im Qualifying umsetzen, und unseren Traum von den ersten Punkten nicht verwirklichen."

Ohne einen einzigen WM-Zähler aus den ersten fünf Rennen der Saison verweilt das Team weiterhin auf Platz neun unter den Konstrukteuren. "Es ist enttäuschend, aber nicht entmutigend", hält Boullier dennoch die Fahne hoch. "Wir wären natürlich alle ein wenig ermutigter, wenn der Fortschritt schneller vorangehen würde, aber unterm Strich verbessert sich unsere Pace von Rennen zu Rennen."

Und auch von den in Spanien enttäuschten Ambitionen will sich das Team nicht abbringen lassen. "In zwei Wochen erwarten wir in Monaco besser abzuschneiden", so Boullier. "Unser Team konnte dort bereits 15-mal gewinnen und auch wenn ich nicht mit Sieg Nummer 16 rechne, werden wir uns doch vornehmen, im Fürstentum endlich zu punkten."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Spanien


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