Whitmarshs großer Tag: Endlich Chef!

Seit 1989 arbeitet Martin Whitmarsh schon für McLaren, jetzt darf er endlich aus der zweiten Reihe vortreten - Ab 1. März neuer Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Ron Dennis sprach gerade über den neuen McLaren-Mercedes MP4-24 und über die bevorstehende Formel-1-Saison, als er ganz nebenbei erwähnte, dass er Ende Februar als Teamchef zurücktreten wird. Doch jedes Ende einer Ära ist der Beginn einer anderen: Am 1. März darf Martin Whitmarsh endlich das Kommando in Woking übernehmen.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Martin Whitmarsh

Hofübergabe: Martin Whitmarsh wird Ron Dennis am 1. März ablösen

"Ich bin sehr stolz darauf, seit 20 Jahren Teil dieser Organisation zu sein und in einer hochrangigen Position für McLaren zu arbeiten", erklärte der 50-Jährige nicht ohne Rührung. "Ich habe 20 Jahre lang mit Ron gearbeitet. Jeder, der dieses Team gut kennt, weiß, wie es funktioniert. Es war ein fließender Übergang und jetzt hat Ron den Punkt erreicht." Wert legte er auf die Feststellung, Dennis habe den Zeitpunkt selbst bestimmt, "ohne Druck von außen oder von mir".#w1#

Überhaupt zeigte sich Whitmarsh dankbar, schließlich hat ihn sein Vorgänger jahrelang systematisch auf den Führungswechsel vorbereitet: "Ron hatte eine unglaubliche Karriere. Ich hatte das Privileg, 20 Jahre lang mit ihm zu arbeiten. Er ist ein bemerkenswertes Individuum. Manchmal wurde er missverstanden und wir haben auch nicht immer alle Ansichten geteilt, aber ich hoffe, dass gegenseitiger Respekt besteht", so der Brite.

Davon ist auszugehen, sonst hätte Dennis Whitmarsh wohl kaum zu seiner "rechten Hand" aufgebaut. Der angehende McLaren-Mercedes-Teamchef kam 1989 nach Woking, wurde 1997 zum geschäftsführenden Direktor und 2004 zum Geschäftsführer des Formel-1-Rennstalls ernannt. Dass es früher oder später zur Hofübergabe kommen würde, war also seit Jahren klar, doch Dennis ließ sich damit mehr Zeit als von vielen erwartet.


Fotos: Launch des McLaren-Mercedes MP4-24


"Für mich kommt das nicht überraschend", grinste Whitmarsh heute. "Ich hatte in all den Jahren auch andere Angebote, aber in der Szene ist bekannt, dass ich nie für ein anderes Team arbeiten wollte." Er habe in Woking dazu beitragen können, ein hochprofessionelles Team aufzubauen - viele Mitarbeiter hat er selbst angeheuert. "Die sind alle cleverer als ich, was für mich spricht", nahm er sich selbst auf die Schaufel.

Mit den vier Fahrern verstehe er sich hervorragend, vor allem mit Lewis Hamilton, und auch sonst werde sich im Vergleich zur Ära Dennis nicht viel verändern: "Wenn jemand von außerhalb daherkommen würde, müsste man dramatische Veränderungen erwarten, aber ich hatte auch jetzt schon einen gewissen Einfluss. Wenn dieser Einfluss dieses Jahr noch größer wird, dann freut mich das", teilte Whitmarsh abschließend mit.