• 27.11.2003 10:54

  • von Marcus Kollmann

Whitmarsh: "Wir werden konkurrenzfähig sein"

Martin Whitmarsh über die Unterschiede zwischen MP4-18 und MP4-19, und warum der neue Silberpfeil das Team zuversichtlich stimmt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem gelungenen Funktionstest des MP4-19 am Dienstag in Valencia, wo David Coulthard 47 Runden hatte fahren können, und nach dem positiv stimmenden zweiten Testtag, an dem man 59 Runden absolvierte und die fünftbeste Zeit erzielte, ist man bei McLaren-Mercedes mit der Premiere des neuen Boliden zufrieden.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Managing Direktor bei McLaren)

Whitmarsh ist überzeugt, dass man mit dem MP4-19 um die WM fahren wird

"In der 48. Woche mit dem neuen Auto zu fahren und gleich am ersten Tag relativ konkurrenzfähige Zeiten zu fahren, ist ermutigend. Wir sind ein starkes und erfahrenes Team und bewerten das nicht über. Schließlich gewinnt man eine Weltmeisterschaft nicht an einem Tag. Aber das Debüt war eine sehr positive Erfahrung für alle", bezeichnete McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh nun gegenüber 'BBC sport' die ersten Tests mit dem neuen Auto als insgesamt gelungen.

"Das Auto wird noch schneller werden"

Dass die Konkurrenz den Silberpfeilen durch die schnellsten Rundenzeiten und einen neuen Streckenrekord ein wenig die Schau gestohlen hatte, nahm man gelassen zur Kenntnis.

"Wir sind hier nicht mit der Mission hergekommen die Schnellsten zu sein. Allerdings konnten wir gleich von Beginn an gute und konkurrenzfähige Rundenzeiten mit viel Benzin im Tank und einem darauf abgestimmten Reifentestprogramm fahren. Das Auto wird noch schneller werden, sobald wir die Umdrehungszahlen erhöhen und uns durch ein strukturiertes Programm arbeiten", erklärte der Brite weiter.

MP4-18 und MP4-19 irgendwie ähnlich und auch nicht

Auch wenn das Auto für 2004 rein optisch seinem Vorgänger, dem auf Grund von Problemen mit der Standfestigkeit nie zum Renneinsatz gekommenen MP4-18, ähnelt, gibt es aber einige Unterschiede.

"Vorne sieht das Auto von der Geometrie her sehr ähnlich wie der MP4-18 aus, doch die Struktur im Inneren unterscheidet sich beträchtlich. Die Heckpartie ist erkennbar anders und wir haben einen komplett neuen Motor und glauben ein Paket zu besitzen das zuverlässig sein wird", erklärt Whitmarsh.

"Der MP4-18 war der größte Schritt vorwärts"

Das Erfolgsgeheimnis des neuen Silberpfeils liegt im Vergleich zum MP4-18 in einem Schritt zurück, denn die Achillesferse des Autos war seine Radikalität in jedem Bereich: "Der MP4-18 war der größte Schritt vorwärts den wir je gemacht haben. Jeder, der ihn gesehen hat, hat dem Auto die Geschwindigkeit die in ihm steckt angesehen und sein Design bewundert. Im Nachhinein wissen wir aber, dass das Auto ein zu großes technisches Risiko in sich trug."

Whitmarsh rechnet mit Konkurrenzfähigkeit der Silberpfeile beim Saisonstart

So übernahm man bei der Entwicklung des Boliden mit dem man im nächsten Jahr um die Weltmeisterschaft kämpfen möchte dann auch nur die "positiven und starken Features" des MP4-18.

Martin Whitmarsh ist überzeugt, dass man bis zum Saisonstart in Australien die Leistungsfähigkeit erreicht haben wird, die man sich vorgenommen hat: "Ich denke, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Ich glaube, dass wir das Auto, was wir jetzt haben, und welches bereits einen guten Schritt vorwärts zu dem darstellt wo wir 2003 aufgehört haben, noch weiter verbessern können."