• 25.11.2003 10:00

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: "Ich denke darüber überhaupt nicht nach"

Der McLaren-Pilot erklärt wie sich der Wechsel von Montoya zu den Silberpfeilen auf seine Einstellung auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Nach der offiziellen Bekanntgabe der Verpflichtung von Juan-Pablo Montoya für die Saison 2005 durch McLaren-Mercedes, steht die Zukunft von David Coulthard im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

"DC" wird sich trotz ungewisser Zukunft voll auf seine Arbeit konzentrieren

Ob der 32-Jährige im kommenden Jahr unter Umständen letztmalig die Chance haben wird um die Weltmeisterschaft zu kämpfen, ist momentan schwer vorherzusagen. Wie es mit seiner Formel-1-Karriere im Fall der Fälle weitergeht, beschäftigt den 157-fachen Grand Prix-Teilnehmer gegenwärtig aber nicht.

"DC" macht sich keine Sorgen um seine Zukunft

"Ich denke darüber überhaupt nicht nach", zeigte sich Coulthard angesichts der Fragen um seine Zukunft in der Königsklasse in der englischsprachigen Presse ziemlich unbeeindruckt. Die Aufmerksamkeit des Schotten gehört seinen Worten nach einzig und allein seiner Arbeit, nicht irgendwelchen Spekulationen.

"Ich teste diese Woche mit dem Team und im Augenblick denke ich nur daran. Ich habe in den nächsten 12 Monaten einen Job zu erledigen und darauf werde ich mich zu einhundert Prozent konzentrieren", teilte der diesjährige WM-Siebte mit.

Kann Coulthard sein Team im nächsten Jahr überzeugen?

Coulthards Zielsetzung ist klar, denn er will und muss dem Team von Ron Dennis beweisen, dass es eine Fehlentscheidung wäre ihn nach der Saison 2004 vor die Tür zu setzen. McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh glaubt jedenfalls fest, dass "DC" alles daran setzen wird, um den Rennstall davon zu überzeugen, dass es ein Fehler wäre ihn durch Juan-Pablo Montoya auszutauschen.

Rein theoretisch besteht zwar auch die Möglichkeit, dass der Kolumbianer das Cockpit von Kimi Räikkönen übernimmt, doch für gewöhnlich ersetzt ein Team immer den schwächeren Piloten - und das war in den letzten Jahren für viele Experten und Fans nun einmal Coulthard.

Räikkönen teamintern die Nummer 1

2002, in der ersten Saison mit Kimi Räikkönen als neuem Teamkollegen, konnte Coulthard zwar nach WM-Punkten das Duell für sich entscheiden, doch bei genauerem Hinsehen relativiert sich die Punktedifferenz von 17 Zählern ziemlich schnell. Während Coulthard nur drei Mal aus technisch bedingten Gründen nicht ins Ziel kam, hatte sein finnischer Stallgefährte mehr als doppelt so viele Defekte zu verkraften, konnte sich im internen Qualifikationsduell jedoch mit 10:7 durchsetzen.

2003 kam Räikkönen mit dem veränderten Qualifikationsmodus besser zurecht als Coulthard, gegen den er sich zehn Mal durchsetzte, und wurde mit 91 Punkten am Ende Vizeweltmeister. Coulthard brachte es auf 51 Punkte, hatte aber auch mehr auf technische Probleme zurückzuführende Ausfälle hinzunehmen.

Brundle: Vielleicht ist jetzt der ganze Druck weg

Dass das Ende der Karriere von David Coulthard bei den Silberpfeilen durch den angekündigten Wechsel von Juan-Pablo Montoya aber schon fixiert ist, glaubt dessen Manager nicht. "Martin Whitmarsh hat Recht, wenn er sagt, dass David sich beweisen wollen wird. Vielleicht ist jetzt der ganze Druck von seinen Schultern gewichen, denn zu verlieren hat er nichts mehr", spekuliert Martin Brundle, dass "DC" nun ohne mentale Barriere im Hinterkopf fahren können wird.

Dass sich der Schotte fahrerisch im Vergleich zu diesem Jahr noch einmal steigern kann, steht für Brundle sowieso außer Frage: "David weiß, dass er in der Qualifikation Probleme hatte und dafür einen hohen Preis bezahlt hat. Er ist aber voller Begeisterung für die Zukunft und noch lange nicht fertig mit der Formel 1."