• 22.04.2010 10:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Whitmarsh: Nur sanfte Kritik an der FIA

Das Thema Anpassung der Bodenhöhe ist Schnee von gestern, bei McLaren ärgert man sich aber ein wenig über die späte Präzisierung durch die FIA

(Motorsport-Total.com) - Mit der Klarstellung des Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, was im Bereich der Anpassung der Bodenhöhe erlaubt ist und was nicht, scheint das Thema "aktive Radaufhängung" in der Formel 1 wieder der Vergangenheit anzugehören. Bekanntlich hatten einige Teams, allen voran McLaren, Red Bull unterstellt, die Bodenhöhe zwischen Qualifying und Rennen zu verändern.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh ist nicht ganz glücklich über die Bodenhöhen-Situation

Das sorgte für einen Regelstreit, bis Whiting Anfang April das Reglement präzisierte. "Wir waren der Meinung", so McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, "dass es keine spezifischen Teile geben darf, die sich in Relation zur gefederten Masse bewegen und sich auf die Aerodynamik des Autos auswirken. Daraus zogen wir den Schluss, dass es innerhalb der Radaufhängungen keine Teile geben darf, die sich bewegen und die Bodenhöhe verändern."#w1#

"Wir hatten den Eindruck, dass einige Teams das aber ausnutzen könnten, möglicherweise sogar legal, also stellten wir eine Anfrage an die FIA. Die hat uns zu unserer Überraschung mitgeteilt, dass solche Systeme legal sind", erinnert er sich. "Also haben wir auch mit der Entwicklung solcher Systeme begonnen. In China hätte die Premiere stattgefunden, aber zehn Tage davor teilte die FIA dann mit, dass diese Systeme doch nicht erlaubt sind. So haben wir Zeit verschwendet."

Über die zunächst unklaren Statements der FIA ist der Brite nicht erfreut: "Ich will keine Kritik an der FIA üben, denn Charlie und die FIA werden von 13 Teams permanent über das Reglement gelöchert", sagt Whitmarsh verständnisvoll, fügt aber kritisch an: "Schade nur, dass es nicht erlaubt wurde, denn wir lieben technische Herausforderungen und das System hätte uns schneller gemacht. Aber es kam eben anders und wir schauen nach vorne."

Der 51-Jährige ist enttäuscht darüber, dass seinem Team in Bezug auf die Legalität von Systemen zur Anpassung der Bodenhöhe anscheinend weniger klar Auskunft erteilt wurde als Red Bull. Dennoch macht er seinem Ärger nur kontrolliert Luft, wenn er sagt: "Die FIA muss manchmal schwierige Entscheidungen treffen. Man kann manches besser machen. Es wäre nett gewesen, von Anfang an eine klare Regelsituation zu haben, aber das war nicht der Fall."