• 01.04.2010 08:34

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Bodenhöhe: Red-Bull-Gegner ziehen nach

McLaren zieht ein System zur Kontrolle der Bodenhöhe in Betracht, während Williams glaubt, dass der Nutzen davon derzeit überschaubar ist

(Motorsport-Total.com) - Das Geheimnis um McLarens F-Schacht-System wurde in Bahrain relativ schnell gelüftet, doch die angebliche Regulierung der Bodenhöhe bei Red Bull ist immer noch nicht entschlüsselt. Angeblich soll sich das Stoßdämpfer-Öl zwischen Qualifying und Rennen von selbst im Volumen verändern, was den gewünschten Effekt zur Folge haben könnte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber vor Lewis Hamilton

Red Bull verfügt angeblich über ein System zur Kontrolle der Bodenhöhe

Doch bei allen Spekulationen um das System, dessen Existenz übrigens von Red Bull bestritten wird, glaubt Sam Michael: "Ich weiß nicht, ob sie so ein System haben, aber ich bin mir sicher: Wenn sie etwas haben, dann entspricht es dem Reglement", so der Williams-Technikchef. "Die FIA sagt ganz klar, was erlaubt ist und was nicht. Sobald das Auto nach dem Qualifying in den Parc Fermé geht, muss es bis zum Start des Rennens unverändert bleiben."#w1#

"Sobald das Rennen läuft, dürfen Einstellungen nur verändert werden, wenn das Auto steht. Der erste Boxenstopp ist also die erste Gelegenheit, etwas zu ändern. Wenn sie sich an diese Regel halten, dann kann der Vorteil nur sehr minimal sein. Wenn du aber die Bodenhöhe vom Qualifying das ganze Rennen hindurch fahren kannst, dann bringt das pro Runde ein paar Zehntel. Ferrari hat ein System zur Anpassung, aber die können es auch erst beim ersten Boxenstopp verwenden", so Michael.

Unabhängig davon beschäftigt sich die Konkurrenz natürlich mit dem Thema variable Bodenhöhe: "Alle schauen sich gerade F-Schacht-Systeme oder Systeme zur Kontrolle der Bodenhöhe an", bestätigt Jonathan Neale, Technischer Direktor des McLaren-Teams. "Die Bodenhöhe ist auch eines der Dinge, mit denen wir uns gerade auseinandersetzen." Allerdings rechne er nicht damit, so ein System noch vor dem Europaauftakt einzuführen.

¿pbvin|512|2588||0|1pb¿"Ich glaube nicht, dass es einen Stein der Weisen gibt, weshalb Red Bull so schnell ist", analysiert Neale. "Die Formel 1 ist und bleibt die Formel 1, da kommt es auf PS und Anpressdruck an. Ich denke, wir müssen versuchen, das Beste aus den Autos rauszuholen, aber von der Bodenhöhe bin ich nicht besessen. Wenn wir den Anpressdruck in 20 anderen Bereichen verbessern, würde uns das mehr bringen. Das war letztes Jahr so und auch schon das Jahr davor."

"Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, das Auto unter diesen Regeln aerodynamisch zu verbessern", erklärt der Brite. "Das wirkt sich doppelt aus: erstens auf die Rundenzeit und zweitens auf die Traktion, wodurch der Return on Investment am Auto insgesamt besser wird. Je mehr Anpressdruck, desto schneller das Auto und desto besser kann man auch die Reifentemperatur kontrollieren. Da kommen also viele Dinge zusammen."