Whitmarsh nimmt Ferrari-Drohung nicht ernst

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh kann sich nicht vorstellen, dass Ferrari ernst macht und wirklich nach 2012 aus der Formel 1 aussteigt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari rasselt derzeit wieder einmal mit den Säbeln und deutet einen Ausstieg aus der Formel 1 nach Ablauf des aktuellen Concorde-Agreements im Jahr 2012 an: "Wenn man uns zustimmt, ist das schön, aber wenn nicht, dann müssen diejenigen einfach unsere Position akzeptieren", signalisierte Präsident Luca di Montezemolo Anfang November.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh (rechts) glaubt nicht an Ferraris Ausstiegsdrohungen

Doch Ferrari droht damit nicht zum ersten Mal, sodass die Konkurrenz die Aussage des Italieners nicht auf die Goldwaage legt: "Es wäre sehr ungesund, das ernst zu nehmen", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh im Interview mit 'formula1.com', einer Internetseite, die von Bernie Ecclestone himself kontrolliert wird - und der hat wenig Interesse daran, dass Montezemolos Säbelrasseln als ernsthafte Ausstiegsdrohung verstanden wird...

Whitmarsh scheint Montezemolos Äußerungen jedenfalls eher wie Ecclestone wahrzunehmen, wenn er sagt: "Ich bin schon seit mehr als 20 Jahren in diesem Sport und habe schon oft gehört, dass das gesagt wurde. Ehrlich gesagt habe ich noch nie geglaubt, dass Ferrari aussteigen wird. Vielleicht irre ich mich, aber das ist meine Meinung. Ich glaube, sie haben das gar nicht so oft und energisch gesagt, wie von den Medien behauptet wird, und manchmal entspringt so etwas einfach Leidenschaft und Frust."

¿pbvin|512|4249||0|1pb¿Im Gegenteil betrachtet er Ferrari sogar als einen der verlässlichsten Partner der Formel 1: "Wenn man mich in Rente schicken und mich zwingen würde, all mein Geld auf zwei Teams zu setzen, die in zehn Jahren noch da sind, dann würde ich auf McLaren und Ferrari wetten", so der Brite. "Ich denke, das sind die Teams, bei denen man sich hundertprozentig darauf verlassen kann, dass sie in zehn Jahren noch da sein werden."

Aber was, wenn auch bei McLaren mal der Frust einkehrt? Droht dann auch Whitmarsh selbst mit einem Ausstieg aus der Formel 1? "Glaube ich nicht", winkt er ab. "Ich denke, wir würden anders damit umgehen, weil es niemandem hilft."