Whitmarsh: "Kein schlechtes Rennen"

(Motorsport-Total.com) - Licht und Schatten bei McLaren: Während Jenson Button beim Großen Preis von Malaysia als Zweiter über die Linie kam, büßte Lewis Hamilton in den Schlussrunden noch einige Positionen ein und wurde unterm Strich "nur" als Siebter gewertet. Die Fans sahen allerdings ein spannendes Rennen, das laut McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh durchaus einen gewissen Reiz hatte. Der Brite bewertet die Veränderungen an der Formel 1 und auch Reifenlieferant Pirelli nach Sepang recht positiv.

© xpb.cc

Martin Whitmarsh sah seine McLaren-Fahrer auf den Rängen zwei und sieben

Frage: "Martin, sprechen wir zunächst über das Rennen von Lewis Hamilton. Wie würdest du seine Leistung in Sepang beurteilen?"
Martin Whitmarsh: "Lewis ist ein großartiger Fahrer und er leistet gute Arbeit darin, die Reifen zu schonen. Hier in Malaysia haben wir keine typische Leistung von ihm gesehen. Es war wohl einfach ein unglückliches Rennen."

Frage: "Ist das Spektakel bei einem solchen Rennen mit vielen Boxenstopps deiner Meinung nach gut genug?"
Whitmarsh: "Am Kommandostand konzentriert man sich natürlich in erster Linie auf sein eigenes Rennen. Es wäre sicherlich sehr aufregend geworden, wenn es noch geregnet hätte. Soweit kam es aber nicht."

"Ich bin deswegen nicht unbedingt unglücklich. Ich würde jedenfalls sagen, es war kein schlechtes Rennen. Die vielen Reifenwechsel und die Fahrzeuge auf der Strecke, welche sich mit ihren Reifen in unterschiedlichen Rennphasen befanden, haben wahrscheinlich zur Show beigetragen."

Frage: "Erfüllte Pirelli bisher die an sie gerichteten Erwartungen?"
Whitmarsh: "Ich denke schon, ja. Das war jetzt aber erst das zweite Wochenende in dieser Saison. Pirelli kam nach sehr wenigen Testkilometern in diesen Sport."

"Meiner Meinung nach muss man anerkennen, was sie geleistet haben. Einzelne Fahrer mögen sich vielleicht über individuelle Reifensätze beschweren, doch insgesamt verfügt der Sport nun über Pneus, welche Fahrer und Teams vor eine Herausforderung stellen und noch dazu zur Show beitragen."¿pbvin|512|3576|inside|0|1pb¿

Weitere Neuerungen für den MP4-26

Frage: "Wie schwierig ist es aus deiner Sicht, im Rennen den Überblick zu behalten. Es werden nun ja ziemlich viele Boxenstopps absolviert..."
Whitmarsh: "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich habt ihr Medienleute da viel bessere Einblicke als ich, denn wir konzentrieren uns lediglich auf unsere eigenen Belange."

"Was man meiner Meinung nach sehen konnte, waren einige nachlassende Reifen, die das Rennen spannend machten. Ich denke, es war eine ordentliche Show. In der Vergangenheit waren die Grands Prix in Sepang nicht immer derart aufregend - es sei denn, es regnete. Für die Formel 1 war das wahrscheinlich eine gute Sache."

Frage: "Wird McLaren in Schanghai einige Neuerungen am Start haben, um weiter auf Red Bull aufzuholen?"
Whitmarsh: "Ja. Am Freitag werden wir einige neue Teile ausprobieren. Hoffentlich verbessern diese das Auto. Um was es sich dabei handelt, kann ich natürlich nicht verraten. Wir werden aber diverse Neuerungen haben. Es ist ein Paket, das den Unterboden und den Auspuff umfasst. Wir wollen schauen, ob wir diese Änderungen an unserem Auto umsetzen können."

Frage: "Wird es mit diesen neuen Elementen möglich sein, Red Bull einzufangen?"
Whitmarsh: "Ich denke, das ist möglich. Wenn sie auf uns warten, dann wird uns das auf jeden Fall gelingen - und zwar schon bald (lacht; Anm. d. Red.)."

McLaren bald mit flexiblem Frontflügel?

Frage: "Ferrari gab an diesem Wochenende bekannt, dass auch sie an einem flexiblen Frontflügel arbeiten, wie er derzeit von Red Bull eingesetzt wird. Ist das etwas, womit sich auch McLaren beschäftigt?"
Whitmarsh: "Hoffentlich haben unsere Jungs ein Auge darauf."

Frage: "Wird ein solches Element schon bald an eurem Auto eingesetzt werden?"
Whitmarsh: "Das werden wir sehen."

Frage: "Rechnest du in China mit einem schwierigen Rennen?"
Whitmarsh: "Ich halte die Strecke in Schanghai für einen schwierigen Kurs. Wir werden unser Auto aber wieder einmal mit Neuerungen versehen und wollen versuchen, die Qualifikation und das Rennen bestmöglich abzuspulen."