• 01.03.2009 11:11

  • von David Pergler

Whitmarsh fordert mehr Zusammenhalt

In den Zeiten der Wirtschaftskrise wünscht sich Martin mehr Zusammenarbeit zwischen den Teams und sieht die Formel 1 im Wandel

(Motorsport-Total.com) - Ab heute obliegt das Tagesgeschäft des McLaren-Formel-1-Teams der Hand von Teamchef Martin Whitmarsh. Der Brite hat nicht nur klare Vorstellungen davon, wie er das Team zu führen hat, sondern auch, was die Zukunft der Formel 1 betrifft. Ein wichtiger Punkt ist in seinen Augen der fehlende Zusammenhalt zwischen den Teams.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali, Martin Whitmarsh und Flavio Briatore

Martin Whitmarsh wünscht sich mehr Zusammenhalt zwischen den Teams

In den Jahren, die er gemeinsam mit Ron Dennis am Kommandostand verbracht hat, kamen ihm die Rennställe vor, wie ein "zerrissener, sich bekriegender Haufen". Gegenüber dem 'Telegraph' beklagte er schlechtes Management des Sports: "Wenn wir unsere Zusammenarbeit verbessern könnten, glaube ich, dass wir unter dem Strich besser wegkommen", erklärt Whitmarsh.#w1#

"Wir müssen weiterhin zusehen, wie wir die Show verbessern und das Geschäft stabilisieren können. Wir haben große Leistungen erzielt, um die Narben und Probleme der Vergangenheit zu überdecken." Dazu bietet sich jetzt eine erstklassige Gelegenheit, denn durch die Wirtschaftskrise bilden sich in den bestehenden Strukturen Risse. Die nun dominierenden Großsponsoren stehen vor großen Problemen.

Hamilton durch Titel noch stärker geworden

"Die Formel 1 hat nach wie vor eine große kommerzielle Anziehungskraft." Martin Whitmarsh

"Es gab mal eine Zeit, wo die Formel 1 vermeintlich nur von der Tabakindustrie finanziert worden ist. Dann kamen Automobilfirmen und Banken hinzu und die erleben jetzt eine beispiellose Revolution und Rezession", fährt Whitmarsh fort. "Aber die Formel 1 hat nach wie vor eine große kommerzielle Anziehungskraft." Neue Sponsoren sollen den Weg zur Formel 1 finden.

Allerdings sollte der wirtschaftliche Wettbewerb unter den Teams nicht vollends vom Tisch gefegt werden: "Es würde mir als ungesund erscheinen, wenn wir in zehn Jahren noch immer die zehn gleichen Teams in der Boxengasse hätte. Momentan wollen wir, dass alle noch an Bord bleiben und dass sie stark genug sind, zu konkurrieren. Natürlich wollen wir alle schlagen."

Ein Baustein dazu könnte Lewis Hamilton sein. Laut dem neuen Teamchef strahlt dieser mehr Selbstvertrauen und Tatendrang aus, als je zuvor: "Wenn Lewis den Titel vergangenes Jahr verloren hätte, wäre er jetzt wohl unter einem sehr großem Druck: 'Können wir jemals gewinnen?' Aber wenn man ihn jetzt betrachtet, nimmt man das Selbstbewusstsein eines Champions wahr. Wir werden versuchen, dieses Jahr den Titel zu gewinnen und nächstes Jahr auch und die nächsten zehn Jahre auch."