• 27.02.2009 15:24

  • von Britta Weddige

Whitmarsh und das schwere Dennis-Erbe

Übermorgen löst Martin Whitmarsh Ron Dennis als McLaren-Teamchef ab: Er ist sich bewusst, was das bedeutet, große Veränderungen strebt er aber nicht an

(Motorsport-Total.com) - Seit fast 30 Jahren steht Ron Dennis an der Spitze von McLaren, doch nun gibt er die Verantwortung weiter. Übermorgen, am 1. März übergibt er sein Amt als Teamchef von McLaren-Mercedes an seinen Nachfolger Martin Whitmarsh. Whitmarsh ist selbst ein Woking-Urgestein und seit über 20 Jahren dabei. Doch er ist sich durchaus bewusst, dass seine neue Aufgabe keine leichte wird.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh und Ron Dennis

Amtsübergabe: Am Sonntag löst Martin Whitmarsh Ron Dennis als Teamchef ab

"Ron hinterlässt als Teamchef von McLaren ein übermächtiges Erbe. Mir ist vollkommen bewusst, dass es unglaublich schwer sein wird, sich daneben zu behaupten", sagte Whitmarsh im Interview mit der 'dpa'. Als bisheriger Stellvertreter Dennis' habe er gesehen, wie hart dieser arbeitet. Dennis habe für den Sieg im nächsten Rennen immer alles gegeben, so Whitmarsh.#w1#

Für das Team bedeute der Wechsel an der Spitze aber keinen Umbruch, betonte Whitmarsh. Schließlich habe die "Übergangsphase" 20 Jahre gedauert, denn er und Dennis hätten schon in der Vergangenheit die wichtigsten Themen im Unternehmen gemeinsam diskutiert. "Davon abgesehen laufen die Dinge ja auch nicht so schlecht, dass Änderungen nötig wären", so der designierte McLaren-Chef. Deshalb müsse man auch vor dem Saisonstart in Melbourne nicht mit "irgendwelchen radikalen Veränderungen" rechnen.

"Die Formel 1 ist nichts für schwache Nerven." Martin Whitmarsh

Die Aufgaben, vor denen Whitmarsh steht, sind groß. Sportlich sollen die Titel in Fahrer- und Hersteller-WM geholt werden, wirtschaftlich müssen das Team und die McLaren-Gruppe heil durch die Rezession gebracht werden. Doch er weiß ohnehin: "Die Formel 1 ist nichts für schwache Nerven." Er räumte allerdings ein, dass er das ganze Ausmaß seiner neuen Rolle "noch gar nicht vollständig realisiert" habe.

Unterstützung bekommt Whitmarsh bei seinen umfassenden neuen Aufgaben von den Partnern aus Stuttgart. Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug betonte, dass "Martin das Geschäft seit über 20 Jahren aus dem Effeff kennt". Zudem arbeite man seit 15 Jahren zusammen: "Es gibt hier kein Kompetenzgerangel, sondern einen klar definierten Weg nach vorne."